In der Lifestyle-Nische zu Hause

Motor / 31.05.2013 • 13:20 Uhr
Zwei Türen, große Heckklappe und ein sportlich-extravagantes Design: Minis siebtes Familienmitglied, der Paceman. Fotos: vn/Steurer
Zwei Türen, große Heckklappe und ein sportlich-extravagantes Design: Minis siebtes Familienmitglied, der Paceman. Fotos: vn/Steurer

Mini erweitert mit dem Paceman sein Angebot in einer attraktiven Nische.

Mini. Auffallend anders, nicht unbedingt praktisch, aber dafür umso schicker – mit dem Paceman bringt die BMW-Tochter Mini ein Auto in der Lifestyle-Nische, das niemand wirklich braucht, aber dafür umso lieber hätte. Mini weckt mit dem feschen Kompaktmodell Begehrlichkeiten.

Die Nische für das siebte Familienmitglied der englischen Premium-Marke hört auf den Namen „Sports Activity Coupé“. Zwei Türen, eine große Heckklappe und ein Lounge-Konzept mit zwei Einzelsitzen im Fond, verpackt in ein sportlich-extravagantes Design, sind die wesentlichen Merkmale. Der Paceman ist Blickfang, keine Frage.

Zusätzliche Zielgruppen

Wer es sich leisten kann auf den fünften Sitzplatz und auf zwei Türen zu verzichten, der findet im Paceman die logische Alternative zum Schwestermodell Countryman. Mini will so zusätzliche Zielgruppen erschließen. Kein Massenpublikum will angesprochen werden, sondern Trendsetter, die auf einen hohen Coolness-Faktor stehen und den für Mini charakteristischen Fahrspaß schätzen.

Das gewohnte Gokart-Feeling des klassischen Edel-Zwergs aus England vermag der doch deutlich größere Paceman nicht zu vermitteln. Freude am Fahren aber allemal. Das Fahrwerk ist knackig, aber nicht kompromisslos hart. Und dennoch bleibt der Komfort ein wenig auf der Strecke.

Wenig emotionaler Motor

Zum VN-Test ist der Paceman mit der vermutlich vernünftigsten Motorisierung, aber mit Sicherheit nicht der emotionalsten angetreten. Das 1,6-Liter-Dieselaggregat stellt 112 PS an Leistung zur Verfügung und sorgt für brave Fahrleistungen. In 10,8 Sekunden sprintet der Lifestyle-Viersitzer auf Tempo 100, die Spitze ist bei 187 km/h erreicht. Im EU-Zyklus will der Paceman derart motorisiert lediglich 4,4 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Im Test waren es gute 5,7 Liter.

Der Retro-Innenraum ist was für Freunde der Marke und spiegelt das Gesamtkonzept des Fahrzeuges wieder. Vieles ist nicht wirklich praktisch, dafür umso cooler. Grundvernünftige Automobile sind meist auch ein wenig langweilig – das trifft auf den Paceman keinesfalls zu.

Das Raumangebot ist ordentlich. Ein Mini für die großen Ansprüche und den vielseitigen Einsatz. ALL4-Allradantrieb sorgt zudem für die nötige Traktion auf Untergrund mit schlechtem Grip.

Mit Startpreisen ab 24.890 Euro ist der schicke Lifestyle-Mini im Premium-Segment kein unerschwingliches Exemplar. Vorausgesetzt, man kann sich den Luxus der fehlenden Fond-Türen leisten.

Retro-Premium-Ambiente im Innenraum.
Retro-Premium-Ambiente im Innenraum.
Positiv: Extravagantes Design, Allradantrieb für viel Traktion und gute Verarbeitungsqualität.
Positiv: Extravagantes Design, Allradantrieb für viel Traktion und gute Verarbeitungsqualität.
Negativ: Sportlich-knackig abgestimmtes Fahrwerk, das allerdings mehr Komfort bieten könnte.
Negativ: Sportlich-knackig abgestimmtes Fahrwerk, das allerdings mehr Komfort bieten könnte.
Schnittige Seitenlinie.
Schnittige Seitenlinie.

Fakten

» Motor/Antrieb: 1,6-Liter Dieselmotor, 112 PS Leistung, 270 Nm Drehmoment, 6-Gang-Schaltung, Allradantrieb ALL4

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 10,8; Spitze 187 km/H; Verbrauch 4,4 l ( 115 g/CO2); Test: 5,7 Liter

» Preis: ab 28.390 Euro; Testwagen 38.179 Euro.