Die Fahrweise ist das Maß des Treibstoff-Verbrauchs

Eine 24-Stunden-Sprit-spar-Wettfahrt in Wien erbrachte ein sehr erstaunliches Ergebnis.
MAZDA. Wie realistisch sind Normverbrauchsangaben? Diese Frage ist Thema heftiger Diskussionen. Die Schere zwischen von Auto-Herstellern bezifferten Norm- und tatsächlich erreichten Treibstoffkonsum-Werten klafft zuweilen weit auseinander – egal, ob es dabei um Benzin oder Diesel geht. Eine Debatte, der sich Mazda Austria mit Taten stellte, in Form einer Veranstaltung unter dem Titel „Urban Challenge“. Dahinter steckt eine alternative Art eines 24-Stunden-Rennens: eine Rund-um-die-Uhr-Verbrauchsfahrt unter realistischen Bedingungen, und zwar im Stadtverkehr.
Als Schauplatz des Spritspar-Bewerbs wurde Wien auserkoren, denn die Bundeshauptstadt offeriert hier ein Terrain, das verbal einen direkten Konnex zu Wettfahrten herstellt: die Ringstraße, kurz der „Ring“.
150-PS-Dieselversion
Mazda Austria reiste vom Stammsitz in Klagenfurt, Kärnten, mit vier Test-Probanden – der vor Kurzem auf dem Markt gestartete Sport Combi in der 150-PS-Diesel-Variante im Top-Ausstattungsniveau „Revolution“ – an die Donau, schlug in einem Ringstraßen-Hotel unweit der Staatsoper das Hauptquartier auf, berief ein Konsortium von (Mess-)Technikern ein und stellte zwei Fahrer-Teams auf die Beine: ein hauseigenes und eines bestehend aus Fachleuten, Fachjournalisten und Privatpersonen sowie Mazda-Mitarbeitern.
Am Montag, dem 10. Juni, erfolgte um exakt 16 Uhr der Start zur Spritspar-Wettfahrt. Die Route war vorgegeben: besagter Ring sowie, als Verbindung, der Franz-Josefs-Kai. Das sind 5,2 Kilometer, für deren Durchfahrt man je nach Tageszeit entweder rund zehn Minuten oder, in Extremfällen, eine Stunde benötigt.
4,66 Liter Verbrauch
Stündlich hieß es: Fahrerwechsel. Bewertet wurden die Ergebnisse der Teams und der Fahrer. Besetzt waren die Fahrzeuge auf 23 Stints mit nur einer Person. Eine Wertungsrunde wurde mit vierfacher Besetzung absolviert: In einem der vier Sport Combis nahmen vier gewichtige Footballer Platz, im Kontrahenten-Fahrzeug vier leichte Missen.
Am Dienstag, dem 11. Juni, wurde um 16 Uhr die Zielflagge geschwenkt. Kurz darauf erfolgte die Bekanntgabe des Resultats. Das ist mehr als erstaunlich ausgefallen. Trotz teilweise extrem dichten Verkehrs blieben beide Teams beträchtlich unter dem von Mazda angegebenen Stadtverkehr-Normverbrauchswert von 5,5 Litern. Das Team Mazda kam mit 4,66 Litern Diesel aus, die zweitplatzierte Mannschaft muss sich mit 4,74 l ebenfalls nicht verstecken. Beide rangieren nur knapp über dem Mix-Normverbrauchswert von 4,4 l. Und ein Einzelfahrer schaffte es, mit nur 3,22 l über die Runde(n) zu kommen und unterbot damit die Konsum-Angabe.
„Dieses Ergebnis zeigt, dass immer noch die Fahrweise das Maß des tatsächlichen Treibstoffverbrauchs ist“, analysiert Mazda-Mann Jo Deimel die Challenge.

Fakten
Mazda6 Sport Combi CD150 Revolution: 2,2-Liter-Commonrail-Diesel, 150 PS, 0 – 100 in 9,2 s, 210 km/h Topspeed, Normverbrauch: 5,5 l innerstädtisch, 3,8 l außerorts, 4,4 l kombiniert, 116 g/km CO2.
Mit 4,66 l Diesel Durchschnittsverbrauch siegt das Team Mazda. Im zweitplatzierten Team wird das beste Einzel-Ergebnis erzielt: 3,22 l.