Kompaktes Wohnzimmer mit bis zu sieben Sitzmöbeln

Motor / 19.07.2013 • 14:12 Uhr
Die Streckung des Fiat 500L auf „Living“ gipfelt in einer immer noch kompakten Länge von 4,35 Metern. Foto: werk

Die Streckung des Fiat 500L auf „Living“ gipfelt in einer immer noch kompakten Länge von 4,35 Metern. Foto: werk

Für mehr „Living“-Raum hat Fiat den 500L um weitere zwanzig Zentimeter länger gezogen.

FIAT. Groß war das Geschrei, als im Vorjahr die ersten Bilder des Fiat 500L publiziert wurden. „Unmöglich!“ „Aufgeblasen!“ „Plump!“. Das waren die Reaktionen.

Fiat hatte im Zuge der Wiederbelebung des Kleinstwagen-Klassikers Cinquecento – 2007 – von Anfang an angekündigt, dass es nicht beim einen Kleinen bleiben werde, dass auf dem neu geborenen Retro-Mobil eine Fahrzeug-Familie aufgebaut werde. Niemand hatte gesagt, dass die Plattform die gemeinsame Basis sein würde. Dafür das Design. Oder zumindest dessen Grundzüge. Was sich angesichts der erwähnten Fotos des Large-500ers, der auf der Bodengruppe des Punto aufbaut, zeigte. Und zum erwähnten Gezeter führte, denn – zugegeben – es wirkt der Große neben dem Kleinen wie ein Riesen-Baby.

In der Verlängerung

Die Aufregung und das Aufsehen haben sich in knapp mehr als einem halben Jahr 500L-Dienstzeit gelegt. Nun holt Fiat zum nächsten Streich aus und geht mit dem L in eine Verlängerung. Die wurde nicht X-Large, sondern „Living“ getauft. Das naheliegende „X“ soll nämlich für 4×4 stehen, was der nächste 500er-Ableger sein wird. Doch das ist noch Zukunft, die erst im Juli 2014 Realität werden wird.

Vielmehr soll die Typenbezeichnung des nochmals verlängerten L den Einsatzzweck implizieren: mehr Wohnraum auf nach wie vor kompakten 4,35 Metern Gesamtlänge. Dafür wurden am hinteren Überhang zwanzig Zentimeter eingefügt, was nur ins Auge fällt, wenn der Living neben dem kurzen L steht. Unbeladen macht das daraus resultierende Leergewichts-Plus um 45 Kilo (auf knapp 1300 kg) im Fahrbetrieb auch keinen Unterschied.

Im gewonnenen Heck-Raum können zwei Sitze mehr als bisher untergebracht werden, insgesamt sieben. Ganz hinten ist es allerdings höchstens für Kinder wohnlich. Man kann die Platzerweiterung aber auch für die Unterbringung von mehr Gepäck nützen. Je nach Position der längs verschiebbaren Fond-Bank können das 560 oder 638 Liter sein. Faltet man, bis auf den Fahrersitz, alle Sessel zusammen, sind bis zu 1584 Liter möglich. Stehen alle sieben Stühle, verbleiben nur 168 Liter.

Erdgasvariante folgt

Auch wenn das Startgewicht des L „Living“ nur wenig höher ist als des L, hat Fiat auf antriebsstarke Motoren Bedacht genommen. Das Einstiegsaggregat, der 1,4-Liter-Saugbenziner (mit 95 PS) steht nicht zur Auswahl, auch nicht die Basis-Ausstattungsstufen „Pop“ und „Easy“, sondern, im Sinne der Wohnlichkeit, ausschließlich „Pop Star“ und „Lounge“. Zu haben sind zum Marktstart der 0,9-Liter-Turbobenziner mit 105 PS, der 1,3-Liter- sowie der 1,6-Liter-Diesel mit 85 respektive 105 PS. Im Spätherbst folgt eine Erdgasvariante, bivalent, mit 80 PS. Die Leistungsspitze wird dann mit zwei 120-PS-Versionen markiert werden, mit entsprechend höheren Leistungsstufen des 1,4-Liter-Benziners und des 1,6-Liter-Diesels.

Bereits aus den Startlöchern heraus ist eine Sonder-Edition des L. Der „Trekking“ hat das Rüstzeug für kleine Umwege auf unbefestigten Verkehrswegen (oder Schnee), mit unter anderem angehobener Bodenfreiheit, Kunststoff-Beplankung, M+S-Reifen sowie dem elektronischen Traktionshilfesystem Traction+. Er kostet ab 20.500 Euro und ist bereits zu haben.

Sonder-Edition: Fiat 500L Trekking mit Traktionshilfe.

Sonder-Edition: Fiat 500L Trekking mit Traktionshilfe.

Plus zwei Personen oder 560 bis 1584 Liter Gepäck.

Plus zwei Personen oder 560 bis 1584 Liter Gepäck.

Fakten

» Motoren: 0,9-Liter-Benziner mit 105 PS (0.9 TwinAir Turbo), 1,3-Liter-Diesel mit 85 PS (1.3 MultiJet), 1,6-Liter-Diesel mit 105 PS (1.6 MultiJet).

» Preis: ab 20.300 Euro (0.9 TwinAir Turbo Pop Star, 105 PS)

» Marktstart: Mitte Oktober 2013