„Herr der Ringe“ trotz mächtig Power

„quattro“-Antrieb hilft bei Audi, Hochleistungsmodelle beherrschbar zu machen.
Audi. Audi, die Marke mit den Ringen, baut sein Angebot an Hochleistungsfahrzeugen kräftig aus. Von der Leistungsspritze profitieren fast alle Baureihen. Gefertigt werden die exklusiven Fahrzeuge bei der quattro GmbH, einer Audi-Tochter. Und schon der Name des Unternehmens verspricht eine perfekte Kombination von Leistung und Traktion. Schließlich sollen die neuen Eigner auch „Herr der Ringe“ sein – quattro-Antrieb sei Dank.
Mit der größten RS-Palette aller Zeiten will Audi im Wettbewerb gegen die Premium-Hochleistungskonkurrenz punkten. Auch Modell-Nischen werden aufgerüstet: RS4 Avant, RS5 Coupé und Cabrio, RS6 Avant, TT RS Coupé und Roadster sowie demnächst noch RS7 Sportback und RS Q3 beglücken Freunde des schnellen Fahrens. Speerspitze bleibt der Supersportwagen R8.
Viel Kraft auf alle viere bringen eine Leistungsstufe darunter die S-Modelle, beginnend mit dem S3 als Einstiegsmodell mit 300 PS bis hin zum sportlichen Flaggschiff, dem S8 mit 520 PS.
Souveräne Fahreigenschaften
Beherrschbare Kraftpakete wollen auf abgesperrten Strecken an ihre Grenzen gebracht werden. Dort ziehen die quattro-Modelle selbst bei ausgeschalteten Traktionshilfen überraschend souverän um den gewässerten Kreisel. Von einer „Abfluggefahr“ keine Spur. Und auch auf dem Handling-Kurs, einer Miniatur-Rennstrecke, lassen sich die Kraftpakete mit Allradantrieb problemlos im Grenzbereich bewegen.
Favoriten? Fürs Auge und das prestigeträchtige Anfahren vielleicht ein S7 Sportback, aufgewertet mit der „Audi exclusive“-Individualisierung. Fürs Leder kommen da nur Rinder aus Bayern und Österreich in Frage – Regionalität bringt Vertrauen. Ach ja, der S7 fährt natürlich auch prima. 420 PS Leistung, Sprint auf Tempo 100 in 4,7 Sekunden. Aber halt nicht ganz so agil in engen Kurven wie der Audi TT RS. Den haben die Spezialisten der quattro-GmbH auf Hochleistung poliert. 340 PS katapultieren den kompakten Sportler unter mächtig Gebrüll in 4,6 Sekunden auf Tempo 100. 1450 Kilogramm Leergewicht machen den TT RS zum Kurvenkünstler.
Wunderbar ausgewogen lässt sich der schmucke Ingolstädter selbst um die schärfsten Ecken bewegen. Ein wahrer Genuss für alle Schnellfahrer mit begrenztem Budget.
Mehr Geld, mehr Spaß? Nicht unbedingt. Aber Audi hat zumindest fürs Prestige mit dem R8 noch deutlich mehr zu bieten. Eine andere Liga, etwas abgehobener, aber keineswegs weniger beeindruckend sind die Fahreindrücke, die die sportliche Speerspitze der Marke auf dem Mini-Rennkurs hinterlässt.
Ambitionierter Antritt
525 PS sind eine gute Basis für einen geglückten Nachmittag. Sein Engagement beim Sprint aus engen Kurven kennt kaum Grenzen. Ambitioniert entschleunigt der Supersportler mit Hilfe seiner mächtigen Bremsanlage. Er hat alle Zutaten für die Rennstrecke, wenn auch die meisten Kunden wohl nur flanieren wollen. Dabei stünden zwischen 430 PS (4,2-Liter-FSI-Motor) und 550 PS (5 Liter, V10) zur Wahl. Wer die ausnützt, beschleunigt im Bestfall in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 317 km/h. Alles reinste Theorie, freilich.
Keine Theorie indes ist die Beherrschbarkeit der quattro-Modelle. Das macht sie angenehm alltagstauglich.


Fakten
Audi-Performance-Modelle
» RS-Modelle: RS4 Avant (450 PS), RS5 Coupé und Cabrio (450 PS), RS6 Avant (560 PS), TT RS (340 PS) sowie R8 (bis zu 550 PS); demnächst: RS7 Sportback und RS Q3
» S-Modelle: S3 (300 PS), S4 (333 PS), S5 (333 PS), S6 (420 PS), S7 Sportback (420 PS), S8 (520 PS), SQ5 (313 PS), TT S (272 PS).