In 9,5 Sekunden zum Frischluft-Traum

Motor / 06.09.2013 • 12:10 Uhr
The Beetle Cabriolet: Keine Retro-Kugel, sondern eine moderne Interpretation eines einstigen Kultautos. Fotos: vn/Steurer
The Beetle Cabriolet: Keine Retro-Kugel, sondern eine moderne Interpretation eines einstigen Kultautos. Fotos: vn/Steurer

VW transferiert mit dem Beetle Cabrio Kult der Vergangenheit in die Gegenwart.

VW. Offene Käfer sind begehrt. Im fortgeschrittenen Alter erzielen gut erhaltene Exemplare Beträge, die teils über dem einstigen Neupreis liegen. Ähnlich wertstabil will auch die Nachfolger-Generation sein, die als Beetle um die Gunst der Käufer wirbt. 2013 hat VW sein Kult-Cabrio, den „The Beetle Cabriolet“, als moderne Interpretation des einstigen offenen Klassikers auf den Markt gebracht. Den Charme des Designs von damals in die Neuzeit transferieren haben die Designer als Aufgabe mit auf den Weg bekommen. Das Ergebnis: ein richtig schicker Neuwagen. Das Cabrio wirkt gestreckter, breiter, das Dach flacher und die Proportionen dynamischer als beim direkten Vorgänger. Der Beetle ist keine Retro-Kutsche, leugnet aber auch nicht seine erfolgreiche Vergangenheit.

Mehrlagiger wetterfester Stoff trennt die Sonne vom Fahrer. Ein Knopfdruck und nur 9,5 Sekunden später, das ist weniger, als viele Autos für den Sprint auf Tempo 100 brauchen, ist alles für das Frischluft-Vergnügen angerichtet. Das Verdeck hat sich mittlerweile fein säuberlich am hinteren Ende des Fahrzeugs einen neuen Platz gesucht. Und das macht das Beetle Cabrio selbst während der Fahrt bei einer Maximal-Geschwindigkeit von 50 km/h.

Die Stärke des Dachkonzepts: Der Kofferraum ist egal ob offen oder geschlossen immer gleich groß. 225 Liter Ladevolumen sind im Segment ganz ordentlich. Lästig ist nur, dass Regenwasser beim Öffnen des Gepäckabteils ungestört ins Fahrzeug-Innere tropft. Das muss in der Qualitätskontrolle irgendwie durchgegangen sein. Wie auch das Hartplastik im Innenraum, das man hier nicht in diesen Mengen erwarten würde.

Geräuscharmes Verdeck

An der grundsätzlich hohen Qualitätsanmutung, die durch das gute Geräuschniveau im geschlossenen Verdeck-Zustand weiter aufgewertet wird, ändert das freilich nichts.

Ein Highlight ist der 1,4-Liter-TSI-Benziner, der trotz geringem Hubraum für feinste Fahrleistungen sorgt und dabei den leisen Auftritt pflegt. 0 auf 100 in 8,6 Sekunden, Spitze bei 205 km/h. Verbrauch 6,4 Liter (7,2 l im Test). Ein richtig guter Motor in einem auf Komfort ausgelegten Fahrzeug. Cruisen statt rasen und den Tag genießen: Dafür gibt es kaum einen besseren Begleiter als das „The Beetle Cabriolet“.

Man kann alte Autos mögen und davon Retro-Versionen auflegen. Da gibt es erfolgreiche Beispiele dafür. Oder man baut ein neues, modernes Auto, das an seinen Vorgänger mit Kultfaktor erinnert. So hat es VW mit dem Beetle gemacht. Eine gute Entscheidung.

Innen geht es geräumig und modern zu.
Innen geht es geräumig und modern zu.
Gut gedämmtes Stoffdach.
Gut gedämmtes Stoffdach.
Negativ: Hartplastik im Innenraum und Regenwasser, das praktisch ungehindert in den Kofferraum tropft.
Negativ: Hartplastik im Innenraum und Regenwasser, das praktisch ungehindert in den Kofferraum tropft.
Positiv: Komfortables Ganzjahresfahrzeug mit einem prima Benzinmotor. Der Beetle weckt Begehrlichkeiten.
Positiv: Komfortables Ganzjahresfahrzeug mit einem prima Benzinmotor. Der Beetle weckt Begehrlichkeiten.

Fakten

» Motor/Antrieb: 1,4-Liter TSI-Benziner mit 160 PS Leistung, 240 Nm Drehmoment, DSG-Getriebe, Frontantrieb

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 8,6; Spitze 205 km/h; Verbrauch 6,4 l (148 g CO2/km); Testverbrauch: 7,2 Liter

» Preis: 31.530 Euro; Testwagen: 36.329 Euro