Die Quadratur des 4×4-Antriebs

Der kompakte Audi
RS Q3 ist das erste Hochleistungsmodell der Ingolstädter SUVs.
Audi. Nockalm, Sölkpass, Großglockner Hochalpenstraße, Falzarego, Jaufen, St. Gotthard, Col de la Bonnette, Col de Turini – das sind Namen, die das Herz sportlicher Autofahrer höher schlagen lassen. Es sind Straßenbau-Perlen, die Audi als kurven- und aussichtsreiche Verbindung zwischen Klagenfurt und Monaco aneinandergereiht hat, um die Vielfalt der RS-Modelle, made by Quattro GmbH, in ihrem „natürlichen Revier“ vorzustellen: Zwei Wochen lang kurven unter dem Titel „Land of Quattro Alpen Tour 2013“ vier Kandidaten der mittlerweile achtfach besetzten Hochleistungsabteilung der Ingolstädter durch den westlichen Teil des Alpenbogens – in je sechs Tagesetappen von Klagenfurt in Kärnten bis Monte Carlo im Fürstentum Monaco und wieder retour. Über 44 Pässe.
Das Starterfeld ist mit den aktuellsten Stars der Audi Quattro GmbH besetzt: RS5 Cabriolet, RS6 Avant, RS7 Sportback und RS Q3. Hauptperson dabei ist jedoch der bislang Jüngste der Ingolstädter SUV-Familie, und auch der erste Hochbeinige, der von den Werksveredlern unter die Tuning-Fittiche genommen wurde. Als Allradler entspricht der kompakte RS Q3 schon bauartgemäß einem der Basisansprüche der Quattro-Philosophie (abgesehen vom Einsteiger-Modell, dem 2,0 TDI mit 140 PS): permanenter 4×4-Antrieb. Wobei das System ohne Sperrdifferenzial auskommt. Es entspricht der aktuellen Quadratur des Quattro-Antriebssystems: Im Normalfall wird Antriebskraft den Vorderrädern zugeteilt, im Bedarfsfall wird sie auch an die Hinterachse geschickt, bis zu 50 Prozent davon. Das adelt den Q3 grundsätzlich weniger zu einem Geländetier als zu einem traktionssicheren Asphalt-Cowboy, der dank seiner Kompaktheit im Stadt-Dschungel und in Kurvenrevieren ebenso agile Figur macht. Zweitere Eigenschaft treibt ihn in der RS-Version, mit um 25 Millimeter tiefergelegtem Sportfahrwerk, auf die Leistungsspitze: Das dank Einsatzes des klassischen Fünfzylinder-Benziners (TFSI, Direkteinspritz-Turbo), der für den hochgezüchteten Kompakt-SUV 310 PS ab 5200 U/min und 340 Nm Maximal-Drehmoment ab 1500 Touren aus 2,5 Liter Hubraum holt.
Komfortabler Kurvenwedler
Damit schafft er den 0-auf-100-Sprint in 5,5 Sekunden und galoppiert bis zu (abgeregelten) 250 km/h schnell. Ohne Zugkraftunterbrechung: Die Gangstufen werden über ein Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe sortiert, wobei der siebente Gang besonders lang übersetzt ist. Denn trotz der bärigen Kräfte soll der Konsum des Performance-SUVs im Rahmen bleiben. Audi gibt für den Norm-Mixverbrauch 8,8 Liter auf 100 Kilometern an (CO2: 206 g/km). Unterstützend wirkt ein serienmäßiges Start-Stopp-System. Ebenfalls Serie sind 19-Zoll-Alu-Räder und eine reichhaltige Ausstattung, die Sport-Lederlenkrad und Sportsitze in Alcantara/Leder inkludiert, nicht zu vergessen die Bremsanlage mit Wave-Scheiben an der Vorderachse.
Mit diesem Gesamtpaket will Audi beweisen, dass hohe Performance und Alltagstauglichkeit einander nicht ausschließen. Auf den beiden erstgenannten Pässen bewies der RS Q3, dass er seine Muskeln nicht brachial zur Schau stellt, dabei nicht laut und ein hoch agiler, auch bei schärfster Gangart komfortabler Kurvenwedler ist.


Fakten
Audi RS Q3
» Motor/Antrieb: 2,5-Liter-Reihenfünfzylinder, Turbo, 310 PS, 420 Nm, Allradantrieb
» Preis: ab 65.750 Euro
» Marktstart: bestellbar seit 7. August, Auslieferung ab November