Ein spannungsgeladener Erzieher

Motor / 08.11.2013 • 11:20 Uhr
Positives Fazit nach 30.000 Testkilometern: Der Lexus CT 200h hat uns in keiner Situation im Stich gelassen. Fotos: vn/Steurer
Positives Fazit nach 30.000 Testkilometern: Der Lexus CT 200h hat uns in keiner Situation im Stich gelassen. Fotos: vn/Steurer

An die 30.000 Kilometer mit dem Hybrid-Auto Lexus CT 200h. Fazit des Dauertests.

Lexus. Alle Bedenken über die Alltagstauglichkeit eines Hybrid-Automobils sind verflogen. Nicht ein einziges Mal und auch nicht im Geringsten hat uns der Kompakt-Lexus mit seiner Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor im Stich gelassen.

Ob im tiefsten Winter, schwer beladen, voll ausgelastet, oder im heißesten aller Sommer an der 40-Grad-Grenze: Der schöne Japaner mit der kryptischen Bezeichnung CT 200h hat immer so gearbeitet, wie man es von einem Lexus erwartet: nobel und zuverlässig, als Spross einer Marke eben, die in Sachen Kundenzufriedenheit in den USA unter den Premium-Autos seit 16 Jahren an erster Stelle steht.

Bei Lexus, der Edelmarke des Hauses Toyota, sind die Erwartungen daher besonders hoch gesteckt. Kann sie auch der bisher kleinste Lexus in seiner Pionierrolle als Voll-Hybrid-Fahrzeug in vollem Umfang erfüllen und Bewegung in die weitgehend hybridlose Golf-Klasse bringen?

Was Preis und Ausstattung betrifft, findet keine Überraschung statt. Wer sich für die Basisversion zum Kostenpunkt von fast 30.000 Euro entscheidet (unser Testfahrzeug), erhält ein Ausstattungsniveau von Mittelmaß und ist damit von „Premium“ noch ein gutes Stück entfernt. Zehn Tausender mehr, erst dann ist der Kompakt-Hybrid ein echter „Executive“-Lexus mit allem Drum und Dran.

Die solide Technik kommt vom Toyota-Hybridroutinier Prius und arbeitet völlig klaglos. Wer die Geduld hat, dann und wann die 45-km/h-Marke nicht zu überschreiten, kann auch ein Stück (maximal zwei Kilometer) rein elektrisch fahren. Das bewegt Umweltfreunde, kommt aber selten vor. Am ehesten noch im städtischen Kriechverkehr.

Spar-Ehrgeiz?

Was auf dem Prüfstand einen Verbrauch von 3,8 Litern ergibt, ist in der Praxis kaum zu erreichen. Der Verbrauch des CT 200h hängt eben stark vom Sparehrgeiz des Lenkers ab, von seiner Bereitschaft, die Fahrprogramme bis hin zum Druck auf die Elektrotaste aufmerksam zu nutzen. Wir waren selten so richtig zahm unterwegs und registrierten, von Lust, Laune
und Wetter abhängig, Verbräuche zwischen 4,7 und 6,3 Liter. Echt und auch nicht schlecht.

Edles Innenleben

Der Fronttriebler verwöhnt mit einem edlen Innenleben, sportiven Details und einfacher Bedienung der stufenlosen, in ihren Auswirkungen auf den Sound gewöhnungsbedürftigen Automatik. Das allzu straffe Fahrwerk bewegt sich mittlerweile, wie man hört, im Zuge eines kürzlich erfolgten CT-200-Updates auf einem wesentlich komfortableren Niveau.

Positiv: Design, Top-Verarbeitung, erzieht zum entspannten, sparsamen Fahren, Fahrprogramme helfen beim Sparen
Positiv: Design, Top-Verarbeitung, erzieht zum entspannten, sparsamen Fahren, Fahrprogramme helfen beim Sparen
Premium-Look mit sportlicher Note.
Premium-Look mit sportlicher Note.
Negativ: gewöhnungsbedürftiges Motorgeräusch bei höheren Drehzahlen, eingeschränkte Übersicht.
Negativ: gewöhnungsbedürftiges Motorgeräusch bei höheren Drehzahlen, eingeschränkte Übersicht.
Die Fahrdynamik lässt sich per Knopf wählen.
Die Fahrdynamik lässt sich per Knopf wählen.

Fakten

» Motor/Antrieb: Vierzylinder-Benziner, 99 PS, und Elektromotor (60 kW), Systemleistung 136 PS

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 10,3 Sekunden; Normverbrauch 3,8 l, Testschnitt: 5,8 Liter

» Preis: Testfahrzeug 34.468 Euro

» Dauertest-Abschluss nach einem Jahr: Werkstatt-Besuche – keine außer Plan; Mängel: keine