Gestärkt aus der Krise gefahren

Motor / 22.11.2013 • 12:09 Uhr
Mitsubishi gibt in Tokio erstmals einen Ausblick auf die nächste Generation des Pajero, der 2016 kommen soll.
Mitsubishi gibt in Tokio erstmals einen Ausblick auf die nächste Generation des Pajero, der 2016 kommen soll.

Japanische Autobauer zeigen in Tokio, dass die Krise längst Geschichte ist.

Tokio. Es waren schwierige Jahre für die Autobauer aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Die Atomkatastrophe in Fukushima und Hochwasser in Thailand, wo viele Zulieferbetriebe ihren Sitz haben, haben die Branche stark unter Druck gesetzt. Produktionsausfälle hatten zu Lieferschwierigkeiten geführt. Davor waren beim Marktführer Toyota die Absatzzahlen zurückgegangen. Grund war eine Serie von Rückrufen.

Das alles ist Geschichte. Japans Automobilindustrie ist gestärkt aus der Krise gefahren. Die Hersteller haben die Rückschläge weggesteckt.

An der Weltspitze kommt es zu einem Dreikampf. Nach jüngsten Prognosen dürfte beim Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nummer-1-Position Toyota mit 9,75 Millionen Autos am Ende vor General Motors (GM) mit 9,7 Millionen und Volkswagen (9,6 Millionen Autos) liegen und damit den prestigeträchtigen Titel des erfolgreichsten Autobauers zurückerobern. An die Rückrufaktionen jedenfalls erinnert sich kaum noch wer. Toyota hat mit der Technologieführerschaft beim Hybrid-Antrieb als Innovations-Spitzenreiter ein Vorzeige-Image.

Ähnlich wie Toyota hat sich auch der deutlich kleinere Hersteller Mazda eindrucksvoll zurückgemeldet. Mit neuen Modellen gelingt es den Japanern, selbst am kriselnden europäischen Automarkt kräftig zuzulegen. Mazda6, CX5 und der neue Mazda3 kurbeln den Absatz kräftig an. Das bringt Geld in die Kassen. So ist der Umsatz im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres um über 20 Prozent gestiegen, der Betriebsgewinn ist gar zwanzig Mal höher als im Vorjahr.

Erfolgswelle

Und so reiht sich Erfolgsmeldung an Erfolgsmeldung. Das trifft auf Nissan genauso zu wie auf Suzuki oder Mitsubishi. Da werden – wie etwa bei Mitsubishi – Schwächen auf dem Heimmarkt oder in Europa mit den globalen Absatzsteigerungen leicht wett- gemacht. Abzulesen ist das in Gewinnsteigerungen von über 60 Prozent.

Der wirtschaftliche Erfolg beflügelt und gibt Selbstbewusstsein. Ein gutes Beispiel dafür ist die Marke Honda, die mit dem Rückenwind am Automarkt erneut das Abenteuer Formel 1 in Angriff nehmen will.

Innovative Hersteller

Absatzsteigerungen und hohe Profitabilität beflügeln die Hersteller auch bei Produktinnovationen. Das zeigt die Tokio Motorshow, wo die heimischen Hersteller ein regelrechtes Feuerwerk an Neuheiten abschießen.

Japans Autobauer sind zurück – stärker denn je drängen sie mit neuen Modellen und innovativen Technologien auf die internationalen Märkte. Dabei spielt ihnen der derzeit schwache Yen in die Händle. Der Währungseffekt sorgt für zusätzlichen Schwung auf den Auslandsmärkten.

Das ist gut und wichtig. Schließlich geht es im Wettstreit um die Gunst der Kunden längst nicht nur mehr gegen die etablierte Konkurrenz aus den USA und Europa. Mit dem Hyundai/Kia-Konzern gibt es ernstzunehmende Konkurrenz aus Fernost.

Und bald werden auch die Chinesen auf die internationalen Märkte drängen. Mit attraktiven Preisen wollen sie sich etablieren – eine Taktik, die einst auch den Japanern zum Durchbruch verhalf.

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Redaktion: Michael Gasser
Layout: Daniel Schutti

Fotos: Gasser, AP, Reuters, EPA