Große Pläne mit den kleinen Autos

Alles neu bei der dritten Auflage des Kleinwagens Renault Twingo. So wandert der Motor ins Heck, wo auch die Räder angetrieben werden. Das Fahrzeug basiert auf der gleichen Plattform wie der neue Smart Forfour. Zum Marktstart im Herbst bietet Renault den Twingo ausschließlich mit einem neuen Dreizylinder-Benziner mit 65 bzw. 90 PS an. Der Verbrauch liegt bei 4,4 Litern.
Kleine Autos sind in Genf groß im Kommen. Beispiele: Renault Twingo und Peugeot 108.
Genf. Gerne zeigen sich Hersteller mit ihren großen Aushängeschildern. Flaggschiffe sind was fürs Image. Für die Verkaufszahlen und damit den Unternehmenserfolg haben Klein- und Kompaktfahrzeuge allerdings eine weit größere Bedeutung. Nach der Krise am europäischen Markt setzen viele Marken deshalb wieder verstärkt auf die volumenstarken Segmente.
Renault. Gute-Laune-Autos beherrschen das Bild auf dem Messestand des stolzen französichen Herstellers Renault. In bunten Farben wird der „neu erfundene“ Twingo präsentiert. Nach 20 Jahren soll er der Marke im Retro-Look neue, junge Kunden bringen. Alleine in Österreich sollen jährlich zwischen 1000 und 1500 Twingos verkauft werden, wie Generaldirektor Olivier Gaudefroy gegenüber den VN ankündigt.
Die Chancen stehen gut. Renault hat dem Twingo ein reizvolles Gesicht verpasst. So sticht der Kleine aus der Masse heraus. Neu ist auch das Antriebskonzept. Der Motor befindet sich im Heck, wo auch die Räder angetrieben werden. Das ist bei Renault in diesem Segment eine Premiere. Zu „verdanken“ haben das die Franzosen der Partnerschaft mit Daimler, wo man auf derselben Plattform den neuen Smart Forfour bauen wird.
Und der wird von einem ähnlichen guten Wendekreis profitieren. Beim Twingo sind es nur 8,65 Meter – deutlich weniger als bei der Konkurrenz. Überzeugend ist auch das Raumkonzept. So ist der Twingo zwar 10 Zentimeter kürzer als sein Vorgänger, bietet im Innenraum aber 22 Zentimeter mehr Platz. Angetrieben wird der Stadtwagen von einem Dreizylinder-Benziner, der die Euro-6-Norm erfüllt.
Peugeot. Stolze Franzosen findet man auch ein paar Meter weiter. Auf einem 2650 Quadratmeter großen Messestand von Peugeot ist die Auszeichnung „Car of the Year 2014“ allgegenwärtig. Der Golf-Gegner 308 hat die internationale Jury überzeugt und den begehrten Titel in Genf eingefahren. Das kommt passend. Schließlich feiert gerade die Kombi-Version SW Premiere. Die zweite Karosserievariante wird viele Freunde finden, weil sie im Segment über ein exzellentes Raumangebot verfügt.
So spricht Peugeot von Bestwerten beim Platz im Marktvergleich. Das Ladevolumen bewegt sich von 610 bis 1660 Liter bei umgeklappten Sitzen. Da geht also richtig was rein. Gleichzeitig hat der 308 SW auch ordentlich abgespeckt. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Neuauflage um 140 Kilogramm leichter, was Verbrauchswerten und Agilität zugute kommt.
Zurück zu den Kleinen. Auch bei Peugeot steht ein Zwerg im Rampenlicht. Der 108, ein Gemeinschaftsprodukt von Toyota und dem PSA-Konzern, wird als 3- und 5-Türer sowie mit Faltdach angeboten. Er sieht schick aus und hat sparsame Aggregate mit an Bord. Im Bestfall werden nur 88 g CO2 emittiert.

Peugeot zeigt in Genf erstmals den neuen Kleinwagen 108, der seine Plattform mit dem Citroën C1 und dem Toyota Aygo teilt. Angeboten wird der 108 als Drei- bzw. Fünftürer. Zudem soll es eine Version mit Stoff-Schiebeverdeck geben.

Der französische Golf-Gegner Peugeot 308, der in Genf zum „Car of the Year“ gekürt wurde, bekommt ein Kombi-Kleid verpasst. Als 308 SW bietet er bereits in der Standardkonfiguration 610 Liter Ladevolumen.