Bei jedem Wetter: Hier kommt der Traktions-Chef

Wassermassen, das Radio warnt vor Überflutungen: Aber der Audi hält die Spur.
Audi. Ziemlich banal gesagt, weil wir es sowieso alle wissen und immer wieder zu hören bekommen, von Hans Knauss und anderen. Aber wenn man dann selbst mittendrin steckt in den Fluten auf der Autobahn, Brummis zur Rechten hemmungslos und meterhoch Gischt aufwirbeln, alpine Finsternis herrscht am Nachmittag und Überraschungsnebel hereinziehen mitten im späten Frühjahr, da ist man schon richtig froh über den quattro-Antrieb von Audi. Was der alles kann, und nicht nur im Winter.
Wenn’s ungut wird
Immer dann, wenn es richtig ungut wird, ist der A4 mit dem Allradantrieb in seinem Element. Und es wird wettermäßig leider immer öfter richtig ungut. Unerwartet und punktuell besonders heftig. So, dass man dann mehr als froh ist, wenn der brave Lastenträger mit seinem ausgefeilten Allradsystem nicht die geringsten Mucken macht. Unerschütterlich teilt der quattro-Audi die Wassermassen. Dann wird auch den anderen klar: Hier kommt der Traktions-Chef.
Die zentrale Komponente im quattro-Antriebsstrang ist das selbstsperrende Mittendifferenzial. Im normalen Fahrbetrieb verteilt das Planetenradgetriebe die Motorkräfte sportlich-heckbetont – zu 40 Prozent auf die vordere und zu 60 Prozent auf die hintere Achse.
Das ergibt ein kleines, freundliches Übersteuern. Man spürt’s fein dosiert. Wenn bei einer solchen Gelegenheit an einem Rad Schlupf auftritt, gelangt der Großteil der Kräfte an die andere Achse – bis zu 70 Prozent können nach vorn, bis zu 85 Prozent nach hinten fließen.
Wenn der Grip reißt
So weit, so gut. Aber im A4 der jüngsten Generation kombiniert Audi das selbstsperrende Mittendifferenzial clever mit der „radselektiven Momentensteuerung“. Die intelligente Software-Lösung erkennt bei schneller Kurvenfahrt, wenn an einem der kurveninneren Räder der Grip abzureißen droht. Rechtzeitig vorher bremst sie das Rad ganz leicht ab – auf diese Weise macht dieses System das Handling noch flüssiger und die Traktion noch stärker.
Wesentlich mitbeteiligt am souveränen Fahrverhalten des A4-Allrad-Avant ist die Lenkung als Muster an Feinfühligkeit. Die elektromechanische Servolenkung vermittelt exakten Fahrbahnkontakt. Und sparen hilft sie noch dazu. Das System benötigt bei Geradeausfahrt keinerlei Energie, dadurch verringert es den Dieselkonsum pro 100 km um ein paar Zehntelliter. Das macht das Verbrauchs-Kraut auch nicht fett, aber man freut sich drüber.



Fakten
» Motor/Antrieb: Vierzylinder-Turbodiesel, 1968 ccm, 150 PS, 320 Nm; Sechsgang-Schaltgetriebe
» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 8,6 Sekunden, Spitze 206 km/h; 5,3 l (138 g CO2/km)
» Preis: 42.050 Euro, Testfahrzeug 44.886 Euro
Dauertest, 3. Teil
» Gefahrene Testkilometer: 9643
» Aktueller Testverbrauch: 7,2 l
» Defekte: keine