Fit für Rennstrecke und Alltag

Fünfte M-Generation im D-Segment in doppelter Auflage: M3 Limousine und M4 Coupé.
BMW. Mit dem Familienauto auf einer Rennstrecke Runden drehen und mit dem Rennstrecken-Boliden die Familie transportieren, das ist ein Spagat, den die Bayern seit 1986 praktizieren – seit die erste Generation des M3 den Grundstein für die bayerische Performance-Abteilung legte. In bisher drei weiteren M3-Versionen (ab 1992, 2000, 2007) hat sich der Anspruch, Sport- und Alltagstauglichkeit unter einen Hut zu bringen, weiter manifestiert. Demgemäß soll die neue Version des D-Segment-Top-Sportlers erst recht gleichermaßen topfit sein für den Rennkurs und die Wege des täglichen Lebens.
Mit der Neuordnung der Modell-Nomenklatur hat sich das M-Offert verdoppelt. BMW stellt nun die Limousine als M3 und das Coupé als M4 zur Auswahl. Beide sind im Prinzip baugleich. Auf einer Länge von 4,671 Metern (2,812 Meter Radstand) bietet der Dreier fünf Sitzplätze, der Vierer mit etwas reduzierter Breite sowie Höhe vier Sitzplätze. Die Kofferraumvolumina differieren um 35 Liter, es steht 480 (M3) zu 445 (M4) Liter. An Gewicht bringt Ersterer ab 1520, Zweiterer ab 1497 Kilo auf die Waage.
Stärker als der Vorgänger
Gar keinen Unterschied macht das in puncto Technik. Motorisch gibt es gegenüber dem Vorgänger eine tief- greifende Veränderung: Statt Vierliter-V8-Sauger spielt es jetzt Dreiliter-Reihensechszylinder-BiTurbo. Das ergibt ein wenig Leistungszuwachs – von 420 auf 431 PS (ab 5500 U/min) – und ein kräftiges Drehmoment-Plus – von 400 auf 550 Nm (ab 1850 U/min).
Was sich nicht geändert hat, das ist der Heckantrieb.
Für (auch) alltagstaugliche Verdaulichkeit des Leistungsangebots – serienmäßig über ein manuelles Sechsganggetriebe sortiert – sorgt die dynamische Stabilitätskontrolle DSC, in Zusammenarbeit mit einem elektronisch gesteuerten aktiven Hinterachs-Sperrdifferenzial.
Dirigiert werden die M-Modelle – erstmals – durch eine elektromechanische Lenkung, die drei Betriebsmodi offeriert, analog zum adaptiven Fahrwerk in den Modi „Comfort“, „Sport“ und „Sport Plus“.
Basis-Mitgift für M3 und M4 sind unter anderem adaptive Voll-LED-Scheinwerfer und Head-Up-Display. An Optionen steht nebst Weiterem ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in der Aufpreisliste. Mit diesem schaffen die M-Brüder den Null-auf-Hundert-Sprint in 4,1 Sekunden. Handgeschaltet dauert’s zwei Zehntel länger. Ebenfalls als Option gibt es eine Carbon-Keramik-Bremsanlage.
Dem Anspruch der, wie BMW es ausdrückt, uneingeschränkten Alltagstauglichkeit werden M3 und M4 in gleichem Maße durchaus gerecht. Doch in der Stadt werden die meisten fahrwerksseitig wahrscheinlich den „Comfort“-Modus wählen. Für die zunehmend streng tempolimit-kontrollierten Landstraßen sind das Ansprechverhalten und die Fahrdynamik-Regelungseingriffe der „Sport“-Einstellung überausreichend. Die „Sport Plus“-Position bereitet nicht nur auf der Rennstrecke heckschwenk-herausfordernden Fahrspaß. Letzteres vor allem auf dem fahrtechnisch anspruchsvollen Berg- und Tal-Kurs von Portimão an der Algarve (Portugal). Dabei gefiel der begleitende Motor-Sound. Der allerdings stammt zum Großteil aus der Retorte: Im niedrigen Drehzahlbereich tönt er aus den Lautsprechern. Und das Auspuff-Bellen bei höheren Drehzahlen ist via elektronischer Klappen gesteuert, wohl vordosiert im Sounddesign-Studio.
Das wird beim nächsten M-Kandidaten nicht anders sein. Die beiden neuen Leistungsbrüder bekommen demnächst Zuwachs, in Gestalt des M4 Cabriolets. Marktstart wird Anfang September sein.

sind gleich, ebenso wie der 6-Zylinder-BiTurbo mit 431 PS und 550 Nm.

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Fakten
BMW M3 Limousine & M4 Coupé
» Motor/Antrieb: 3,0 Liter, Reihen-Sechszylinder, TwinTurbo, 431 PS, 550 Nm, manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb
» Fahrleistungen: 0 auf 100 in 4,1 Sek., Spitze 250 km/h (abgeregelt)
» Marktstart/Preis: 21. Juni, M3: ab 85.900 Euro, M4: ab 88.050 Euro