Liegt die Auto-Zukunft im Kuh-Gas?

Motor / 30.05.2014 • 14:21 Uhr
Ab Herbst mit rekordverdächtiger Reichweite: Der Skoda Octavia mit Gasantrieb. Fotos: werk
Ab Herbst mit rekordverdächtiger Reichweite: Der Skoda Octavia mit Gasantrieb. Fotos: werk

Grün und leistbar: Skoda bringt die Strategie seiner Spar-Offensive clever auf den Punkt.

Skoda. Erdgas, zuletzt ziemlich in Verruf geraten, spielt dabei eine Hauptrolle. Gas – und das intelligente Fahren schreibt die tschechische VW-Tochter auf ihre Fahnen. Und präsentiert stolz eine umfangreiche Palette grüner Modelle, die ihre Eigner als intelligente, umweltbewusste Lenker auszeichnen sollen. Autofahrer, die das Sparpotenzial ihres Vehikels höher einschätzen als dessen Prestige.

Skoda meint es ernst mit grün und setzt Taten. Unter anderem pflanzen die Tschechen für jeden in der Tschechischen Republik verkauften Skoda ein Bäumchen. Fast 450.000 Bäume sind es bisher. Und man setzt nicht nur große Verkaufs­hoffnungen in das Thema Gas-Antrieb, sondern macht sich auch Gedanken über die (möglichst kostengünstige) Versorgung mit Biogas auch in der Zukunft.

Gas aus Gras

Der neue Octavia G-TEC wurde deshalb auch im niederländischen ,,Bio Science Center“ vorgestellt. In diesem Versuchsgut der Universität Wageningen bei Amsterdam stellt die Biogas-Forschung einen Schwerpunkt dar. Wissenschaftler arbeiten hier seit 2007 daran, Abfallstoffe aus der Landwirtschaft als Energiequellen zu nutzen. Kuhmist beispielsweise. Selbst aus Gras könnte man Biogas erzeugen.

120 Kühe stehen hier aktuell im Dienst der Wissenschaft und spenden ihren Dung der Gewinnung alternativen Treibstoffs. Der Mist von fünf Kühen, hat man im Bio Science Center errechnet, täglich zu Biogas umgewandelt, würde reichen, ein Auto vom Schlage eines Gas-Octavia in einem Jahr 40.000 Kilometer oder ,,rund um die Welt“ laufen zu lassen.

Reine Bio-Theorie. Aber die Zeit ist jetzt schon reif für sparsame, umweltfreundliche Autos, die die Preisvorteile des Erdgases nutzen können. In Österreich besteht noch Nachholbedarf für die grünen Gas-Verbrenner. Mit dem Octavia G-TEC bietet Skoda ab dem vierten Quartal dieses Jahres erstmals einen alternativen Antrieb für das Kompaktsegment an.

Mega-Reichweite

Mit seinem bivalenten 1.4 TSI Green Tec-Direkteinspritzer eröffnet die Gas-Variante des Skoda-Bestsellers eine kombinierte Maximalreichweite von stattlichen 1330 Kilometern. Zur Verfügung stehen ein Erdgastank mit 15 kg und ein konventioneller Benzintank mit 50 Litern. Mit einem kombinierten Verbrauch von 3,5 kg Erdgas und einem Ausstoß von 97 g CO2/km ermöglicht der G-TEC-Octavia umweltfreundliche und kostengünstige Fortbewegung.

Die Praxis zeigt: Der Fahrer muss dabei keinerlei Einschränkungen in Sachen Leistung oder seiner Fahrgewohnheiten in Kauf nehmen. Auch das Betanken funktioniert schnell, sicher und problemlos. Andere Länder wie Italien oder die Niederlande sind uns zwar in Sachen Gas-Infrastruktur weit voraus. Aber auch in Österreich gibt es mittlerweile 230 Tankstellen für CNG (davon 50 Privat- bzw. Betriebstankstellen). Sie ermöglichen, so Skoda, eine problemlose Betankung des Fahrzeugs in jeder Region, auch in Vorarlberg. Neigt sich der Gas-Vorrat dem Ende zu, geht es automatisch mit Benzin weiter.

Der Gas-Octavia wird als Limousine und Combi antreten. Etwa 80 Prozent der Käufer entscheiden sich erfahrungsgemäß für den Combi. Neben dem Gasantrieb stellt Skoda in der Kampagne ,,Grün und leistbar“ eine komplette Palette von Green Line- und Green Tec-Modellen ins Rampenlicht. Grüne Sparer haben die Wahl.

CNG-Tankstelle: Schon 230 in Österreich.
CNG-Tankstelle: Schon 230 in Österreich.
80 Prozent entscheiden sich für den Combi.
80 Prozent entscheiden sich für den Combi.

Fakten

Skoda Octavia G-TEC

» Motor: bivalenter 1.4 TSI Direkteinspritzer

» Preise: ab 22.570 Euro (Limousine) bzw. 23.480 Euro (Combi)

» Markteinführung: 4. Quartal 2014