Stadt-Stromer und Überland-Sprinter

Der Golf GTE ist VWs erster Plug-In-Hybrid mit sowohl Spar- als auch Sport-Talenten.
VW. Die Wolfsburger fahren eine ganzheitliche Alternativantriebs-Strategie unter der Devise „Das Beste aus allen Welten“. Das bezieht sich auf weitere Optimierung von Verbrennungsmotoren ebenso wie auf Weiterentwicklung von Elektroaggregaten sowie Batterie- und Generatoren-Technologie (inklusive Brennstoffzelle) und Realisierung von Hybrid-Systemen. Eine Basis dafür ist die Einführung des MQB, des modularen Querbaukastens, der für die Aufnahme aller bis dato bekannten Antriebsvarianten konzipiert ist. Referenzmodell ist der Golf, der mittlerweile vierdimensional – als Benziner-, als Diesel-, als Erdgas- und als Elektro-Triebling – auf dem Markt ist. Jetzt kommt mit dem Plug-In-Hybrid eine fünfte Dimension hinzu. Und ein neues Kürzel: GTE.
Darin packt VW zwei Antriebswelten unter eine Motorhaube: den bekannten 1,4-Liter-Benziner mit 150 PS und ein Elektro-Aggregat mit 105 PS. Daraus resultiert eine Systemleistung von 204 PS plus 350 Nm. Gekoppelt ist die Benzin-Elektro-Kooperation mit einem Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe. Zusätzlich zu reinem E- und reinem Benzin-Modus ist es möglich, zwischen besonders energie-rekuperierender oder betont sportlicher Gangart zu wechseln. Per Tastendruck. Die Anordnung der Bedienelemente sowie der Anzeigen im Cockpit sowie an der Mittelkonsole ist selbsterklärend, damit simpel, man kommt ohne stundenlanges Studium der Betriebsanleitung aus.
Überzeugendes Ergebnis
Was im Zuge einer ersten Testfahrt mit Vorserienmodellen des City-Elektrikers und Überland-Sprinters in Berlin im Frühjahr dieses Jahres erfahren werden konnte, bestätigte sich mit dem serienfertigen Golf GTE in Zürich. Nicht nur in der Schweiz stößt man mit der Top-Speed im E-Betrieb – maximal 130 km/h sind drin – bereits an die Grenze des Erlaubten. Weit darüber hinaus dann im Sport-Modus, wenn beim Boosten Verbrennungs- und E-Motor zusammenarbeiten, um die volle Systemleistung abzurufen. Dann sprintet der Plug-In-Hybrid in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, und es geht ihm der Atem erst bei 222 km/h aus.
Abseits vom Ausloten der Vortriebs-Möglichkeiten: Ist die Batterie geladen – was sie je nach Stromquelle in einer Zeit von knapp länger als zwei oder rund vier Stunden zur Gänze ist –, startet der GTE nach dem Einschalten der Zündung stets im Elektro-Modus. Ist die Akku-Energie aufgebraucht, übernimmt automatisch der Benziner und sorgt für Strom-Nachladung, wobei die Lade-Schnelligkeit vom Rekuperationsniveau abhängt.
Erstes Fazit: Auch wenn der unter Normbedingungen ermittelte Mixkonsum von 1,5 Litern Benzin pro hundert Kilometer unter realistischen Bedingungen kaum erzielbar zu sein scheint: Angesichts der gebotenen Fahrleistungen sind rund vier Liter sehr repräsentabel. Und mit der rein elektrischen Reichweite von 50 Kilometern ist man für allfällige bereits eingerichtete und künftige Umweltzonen – in Stadtzentren, in Urlaubsregionen – sehr gut vorbereitet.


Fakten
Motor/Antrieb/Getriebe: 1,4-l- Turbo-Benziner (TSI) mit 150 PS und E-Motor mit 105 PS. Systemleistung: 204 PS. Frontantrieb. 6-Stufen-DSG.
Fahrleistungen/Verbrauch: in 7,6 sec. von 0 auf 100, 1,5 l /100 km Normmix-Verbrauch, 35 g CO2/km, 222 km/h Top-Speed.
Preis: unter 40.000 Euro.
Marktstart: Vorverkauf ab sofort, Auslieferung ab Mitte Jänner 2015.