Ausreichend Kraft: Es geht auch eine Nummer kleiner

Kleiner Motor: 1,6-Liter-Selbstzünder befeuert jetzt wahlweise den geräumigen Honda CR-V.
Honda. Engagiert tritt der Honda CR-V seine Fernreise im VN-Test an, spult Kilometer um Kilometer ab. Und lässt eine Vielzahl an Tankstellen einfach links liegen. Der japanische Kompakt-SUV ist ein echter Sparmeister, ganz im Widerspruch zum Fahrzeug-Genre. Geräumiger SUV und sparsam – wie geht das überhaupt?
Honda hat dem CR-V in der vierten Generation erstmals ein Aggregat aus der neuen Motoren- und Antriebsgeneration „Earth Dreams Technology“ eingepflanzt. Klein und auf dem Papier mit 120 PS auch bescheiden leistungsstark soll der 1,6-Liter Selbstzünder helfen, den Spritverbrauch deutlich zu senken. Ein Vorhaben, das mit einem Normverbrauch von nur 4,7 Litern auch bravourös gelingt. Hält man sich an die eingeblendeten Schaltempfehlungen, sind diese Werte Überland auch in der Praxis möglich. Und selbst auf zügigen Autobahnabschnitten zeigt der Bordcomputer einen Verbrauch von nur sechs Litern an. Das muss dem CR-V erst mal wer nachmachen.
Ordentliche Fahrleistungen
Kleiner Motor muss nicht zwingend kleine Leistung bedeuten. Das 120-PS-Aggregat (300 Nm Drehmoment/2000 U/min) schiebt das mit 1611 Kilogramm Leergewicht für einen ausgewachsenen SUV recht leichte Fahrzeug ordentlich an. 0 auf 100 in 11,2 Sekunden, Spitze bei 182 km/h. Und auch der Durchzug etwa im 5. Gang zwischen 80 und 120 km/h verläuft alles andere als im Zeitlupentempo.
So weit, so gut. Aber ein bisschen Verzicht muss schon sein, wenn einer ein echter Sparmeister sein will. Und im Falle des Honda CR-V gibt es die Abstriche beim Traktionsthema. Mit anderen Worten: Honda bietet die grundvernünftige Spar-Motorisierung ausschließlich mit Frontantrieb an. Das mag Kunden im urbanen Umfeld nicht stören. In Gegenden mit Bergen und Schnee wie eben hierzulande schmerzt der Verzicht auf 4WD allerdings schon.
Alle anderen Stärken des Kompakt-SUV sind freilich auch mit kleinem Motor serienmäßig. Da wäre etwa das großzügige Raumangebot. 589 Liter Ladevolumen, erweiterbar auf bis zu 1669 Liter, sind eine Ansage. Und auch die einfache, intuitive Bedienbarkeit des CR-V gefällt. Kein Knopf zu viel, keiner zu wenig. Die Gebrauchsanweisung kann man sich gut und gerne schenken – im CR-V ist alles dort, wo es hingehört. Und manches ist noch besser platziert. Wie etwa der etwas höher angeordnete Schalthebel.
Fazit: Honda bietet mit dem CR-V 1,6 i-DTEC eine grundvernünftige Motorisierung in einem geräumigen SUV, allerdings ohne Allradantrieb. Preise: ab 26.360 Euro.


Fakten
Motor/Antrieb: 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS Leistung, 300 Nm Drehmoment (2000 U/min); 6-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 11,2 Sek; Spitze 182 km/h, Verbrauch 4,7 l (124 g CO2/km); Testverbrauch: 5,8 l
Preis: ab 26.360 Euro; Testwagen: 36.339 Euro