Renault geht mit Crossover in Offensive

Koleos, Capture und jetzt Kadjar. Geheimnisvolle Sprachschöpfungen bei Renault.
renault. Das „Kad” ist von den vierrädrigen Allterrain-Quads inspiriert, während „jar” sich an den französischen Begriffen „agile“ (Agilität) und „jaillir“ (Wendigkeit) orientiert. Renaults jüngste Kreation gehört der Gilde der Crossover an. Bis zum Juni dauert es noch, dass der Kadjar vom Laufsteg, auf dem wir ihn diese Woche in Paris statisch erlebten, herabrollt zu den österreichischen Renault-Händlern. Entweder mit Frontantrieb oder als Allradler, ganz nach Wunsch.
Crossover: Mittlerweile gibt es viele von dieser Sorte, aber viele können sich unter „Crossover“ eigentlich wenig vorstellen. Es gibt sie, weil fast alle Hersteller ein ziemlich lückenloses Programm bieten möchten. Zu diesem Zweck entwickelt man mehr und mehr „klassenüberschreitende“ Fahrzeuge mit vielfältigen Talenten statt „reinrassiger“ Automobile.
Einer der erfolgreichsten Mischlinge ist der Qashqai des japanischen Renault-Partners Nissan. Daher rührt auch die stilistische Ähnlichkeit des neuen Franzosen mit dem japanischen Bestseller. Zudem nutzen beide die gleiche Plattform. Der Kadjar, vor einem Großaufgebot an internationaler Fachpresse von Renault-Chef Carlos Ghosn in der Pariser Cité du Cinéma aus der Taufe gehoben, soll sich als ,,kraftvoll gezeichnetes und besonders vielseitiges Modell“ hervortun. Sein Äußeres verrät, dass er sich nicht auf einen bestimmten Typus, wie etwa dem VW Tiguan, dem Audi Q3 oder dem Ford Kuga festlegen lassen will. Nur der Qashqai lässt deutlich grüßen.
Robuste Optik
Der 4,45 m lange „Kompakt-SUV“ (Renault-Eigendefinition) rühmt sich großzügiger Platzverhältnisse und hocheffizienter Triebwerke mit Start-Stopp-Automatik, alle aus dem Renault-Regal.
Hinzu kommen Voll-LED-Scheinwerfer und „wegweisende Konnektivität“. Im Gegensatz zum vergleichsweise feingliedrigen Qashqai gibt sich der Kadjar durch seinen robusten Auftritt Profil. Große Radhäuser und prägnante Seitenschutzleisten verstärken den soliden Eindruck. Eine Dachreling aus eloxiertem Aluminium krönt das wuchtige Erscheinungsbild. Zur allgemeinen Begutachtung steht der französische Soft-Offroader anfangs März am Genfer Salon. An der Preisgestaltung wird noch gefeilt.
Im Innenleben waren die Kadjar-Gestalter um hochwertige Materialien bemüht. Horizontale Linien prägen den Instrumententräger. Soft-Touch-Anmutung und doppelreihige Ziernähte verstärken den Eindruck hochwertiger Materialien. Zu den Highlights zählt das 1,4 Quadratmeter große feste Glasdach.
In den Allradversionen kann der Fahrer per Knopfdruck zwischen drei Antriebsarten wählen: Frontantrieb, variabler Modus (Allrad schaltet sich automatisch zu) und Lock-Modus auf Matsch, Schnee und Eis (starrer Allradantrieb).
Mit dem Kadjar möchte Renault seine Position unter den international stark gefragten SUV-Crossovern besonders in Europa und China stärken. Für die Kernmärkte der Renault-Gruppe wird der Kadjar in Spanien gefertigt.


Fakten
Renault Kadjar
Abmessungen: 4,45 Meter lang, 1,84 breit, 1,60 hoch
Markteinführung: Juni 2015