Sanfte Mini-Revolution durch das Hintertürchen

Motor / 13.02.2015 • 10:36 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
So frisch und flott wie’s geht: Der Mini Cooper ist ein muskulöser Typ mit guten Manieren. Fotos: vn/steurer
So frisch und flott wie’s geht: Der Mini Cooper ist ein muskulöser Typ mit guten Manieren. Fotos: vn/steurer

Als Fünftürer wird der wieselflinke Mini einen Tick praktischer und komfortabler.

Mini. Wer in der automobilen Minimalklasse keine Alltagskost löffeln will, der lag bei dem englischen Auto-Kobold schon immer richtig. Kult-Mobil, Kumpel-Typ, Kurven-Star. Was hat der Mini nicht alles für Benennungen und Bewertungen auf sich vereinigen können, seit BMW den wohlgerundeten Muntermachen vor nunmehr schon 14 Jahren als Neuauflage in unverwechselbarem Style und Chic auf die Straße gebracht hat.

16 Zentimeter mehr

In mittlerweile 3. Generation am Start, ist der inzwischen gar nicht mehr so kleine Springinsfeld im Retro-Stil nach wie vor ein Renner. Und BMW hat das Mini-Menü weiter verfeinert. So gibt es den Klassiker neuerdings nicht nur als Dreizylinder-Modell, sondern auch als Fünftürer-Ausgabe. Das kommt gleichsam einer Mini-Revolution gleich. Um dem pfiffigen Lifestyle-Typ die hinteren Türausschnitte ins gestraffte Blechkleid schneiden zu können, sind die Mini-Macher mit ihrem Publikumsliebling noch einmal in die Verlängerung gegangen. Echte 16 Zentimeter mehr kann die Stretch-Version gegenüber dem Normalo-Mini vorweisen. Damit kratzt der Fünftürer knapp an der Vier-Meter-Marke.

Rein und raus im Mini soll jetzt mittels der Fondtüren für die Mitfahrer richtig flott gehen. So heißt es. Wir haben es im VN-Test mit dem Mini Cooper ausprobiert. Und festgestellt: Tatsächlich, das Ein- und Aussteigen klappt, ohne dass gröbere Körperverrenkungen vonnöten sind. Überdies sitzen auch langbeinige Passagiere jetzt hinten einigermaßen bequem und halbwegs entspannt. Ein um sieben Zentimeter verlängerter Radstand machts möglich, dass mehr Knieraum und Beinfreiheit vorherrscht. Zumindest zwei erwachsene Hinterbänkler kommen im Maxi-Mini, der knapp sechs Zentimeter mehr Innenraumbreite hat, so unter, dass sie sich nicht gleich so fühlen müssen, als seien sie in einen Schraubstock geraten.

Das nicht wirklich üppige Stauvolumen von 278 bis 941 Liter (bei umgeklappter Fondsitzlehne) im Gepäckabteil passt irgendwie ins Gesamtkonzept. Zum Raumstifter wird auch die „XL-Version“ des Mini nicht. Dafür ist der dreizylindrige Mini Cooper als 136-PS-Turbobenziner aber ein richtig agiler Bursche. Dass der Fünftürer über 60 Kilo mehr wie sein dreitüriger Bruder mit sich herumschleppen muss, das fällt wahrlich nicht ins Gewicht. Auf nur drei Töpfen laufend, geht der Mini Cooper vergleichsweise kultiviert ans Werk. Der ebenso vibrationsarme wie kraftvolle Dreizylinder packt schon bei niedriger Tourenzahl gut an.

Munterer Bursche

Im Sport-Modus hängt der Mini munter am Gas und bei reger Betätigung der Sechsgangschaltung kommt die Fahrfreude niemals zu kurz. Mit knackigem Fahrwerk und superdirekter Lenkung lässt sich gerade auf Überlandstrecken prima rumkurven. Für den Mini-Piloten heißt das: Die Straße lebt, der Fahrer fühlt.

Für die Fondtüren hat der Mini eine Dehnübung durchgemacht.
Für die Fondtüren hat der Mini eine Dehnübung durchgemacht.
Negativ: immer noch sehr verspielte Armaturen, viele feine Extra-Zugaben machen den Mini zum teuren Lustkauf
Negativ: immer noch sehr verspielte Armaturen, viele feine Extra-Zugaben machen den Mini zum teuren Lustkauf
Positiv: kultivierter Motorlauf, lebhaftes Dreizylinderaggregat, prima Fahrverhalten, kräftig zupackende Bremsen
Positiv: kultivierter Motorlauf, lebhaftes Dreizylinderaggregat, prima Fahrverhalten, kräftig zupackende Bremsen
Wuchtigeres Heck, etwas mehr Kofferraum.
Wuchtigeres Heck, etwas mehr Kofferraum.

Fakten

Motor/Antrieb: 1,5-l-R3-Zylinder-Turbobenziner, 136 PS, 230 Nm/ 1250-4000 U/min, Vorderradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 8,2 Sek., Spitze: 207 km/h, Verbrauch: 4,8 l (111g CO2/km), Testverbrauch: 6,9 l Superbenzin

Preis: Grundpreis 21.190 Euro; Testwagen: 28.072 Euro.

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