Ein bisschen Spaß muss sein

So klein und so giftig und dennoch volle Alltagstauglichkeit – das ist der Audi S1 Sportback.
Audi. Freunden der Marke mit den vier Ringen ist das Entzücken ist Gesicht geschrieben. „S1“ – dieses Kürzel weckt Erinnerungen. Stig Blomqvist, Hannu Mikkola und Walter Röhrl haben Mitte der 80er-Jahre der Rallye-Konkurrenz das Fürchten gelehrt. Röhrls Fahrt auf den Pikes Peak (1987) ist legendär.
Audi hat das Kürzel wiederbelebt. Es prangt am Heck des kleinsten Audis mit dem Versprechen, beim Fahrspaß einer der größten zu sein. Und so ist es auch. Den kleinen Startknopf hinter dem Lenkrad gedrückt, gibt es kein Halten mehr. Ein bisschen Spaß muss sein . . .
231 PS Leistung stehen bereit. Das Datenblatt verspricht eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 5,9 Sekunden und eine Spitze von 250 km/h. Es verrät dabei aber wenig darüber, wie viel Emotionen dahinterstecken. Schnell sind andere auch, aber so leichtfüßig wie der kleine Premium-Zwerg sprintet kaum ein anderer los. Kein unnötiges Geschrei. Sachlich im Ton und mit Traktionsgarantie dank quattro-Allradantrieb gibt der S1 seinem unbändigen Vorwärtsdrang nach. Was jetzt kommt, ist „Großes Kino“. Das Handling im Kurvengewirr ist die Paradedisziplin. Ganz ehrlich: Dafür würde man jeden Supersportler stehen lassen.
Präzise Lenkung, direktes Handling – so kompromisslos sich der S1 Sportback bei ambitionierter Fahrweise bewegt, so komfortabel präsentiert sich der Kleinwagen beim gemütlichen Cruisen. Audis Kraftzwerg verbindet sportliche Tugenden mit höchster Alltagstauglichkeit. Mit einer Einschränkung: Bei Abmessungen von unter vier Metern Länge ist in der zweiten Sitzreihe sowie im Kofferraum das Platzangebot naturgemäß etwas eingeschränkt. Auf den vorderen Sitzen hingegen gibt es keinerlei Verzicht.
Premium-Optik
Auch optisch fällt der Auftritt eher leise aus. Keine sinnlos großen Spoiler und sonstige Anbauten, sondern viele sportive Details prägen das Design. Im Innenraum wird der S1 seinem Premium-Anspruch gerecht. Allerdings hat das auch seinen Preis. Gut ausgestattet wie im Falle des Testwagens kommt der kleine Sportler auf über 50.000 Euro. Für dieses Geld gibt es zwar durchaus größere Autos am Markt, aber nur wenige, die mehr Spaß machen.
Der S1 ist ein Auto für Menschen, die wenig vom autonomen Fahren halten. Selbst ist der Mann und die Frau. Da passt es ganz gut zum Konzept, dass es den Kraftzwerg ausschließlich mit 6-Gang-Schaltgetriebe gibt.




Fakten
Motor/Antrieb: 2-Liter-Benziner mit 231 PS Leistung, 370 Nm Drehmoment, 6-Gang-Schaltgetriebe, quattro-Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 5,8 Sekunden; Spitze 250 km/h; Verbrauch 7,1 Liter (166 g CO2/km); Testverbrauch: 8,2 Liter
Preis: ab 38.260 Euro; Testwagen: 50.418 Euro