Nicht als Kraxler geboren, aber zu einem gemacht

Motor / 03.04.2015 • 12:17 Uhr
Dangel macht aus dem geräumigen Bus Peugeot Expert Tepee einen echten Kraxler. Foto: Peugeot
Dangel macht aus dem geräumigen Bus Peugeot Expert Tepee einen echten Kraxler. Foto: Peugeot

Französische Firma rüstet Peugeot-Modelle nachträglich mit Allradantrieb aus.

Peugeot. Sentheim ist ein 1600-Einwohner-Dorf im Elsass. 1968 hat hier Henry Dangel begonnen, Autos herzustellen. Produziert wurden Sport- und Rennwagen. Das Ende kam aber bereits drei Jahre später. Anfang der 80er-Jahre hat sich das kleine Unternehmen darauf spezialisiert, französische und später auch italienische Autos nachträglich mit Allradantrieb auszustatten. Das macht Dangel bis heute. So lernt die Firma etwa den Peugeot-Modellen Bipper, Partner, Boxer und Expert das Klettern. Die VN sind kürzlich den Allradumbau des geräumigen 9-Plätzers Expert Tepee gefahren.

Der Expert Tepee ist nicht als Kraxler geboren, wurde aber von Dangel zu einem gemacht. Basis bildet im Fall des Testautos der Bus in der Active-Ausstattungslinie. Für Vortrieb sorgt das 2-Liter-Dieselaggregat mit 128 PS Leistung. Anders als zum Standardmodell überträgt es die Kraft auf alle vier Räder. Dangel bietet 4×4-Antrieb in mehreren Ausbaustufen an. Von „Endurance“ (Zuschaltung der Hinterachse automatisch per Viskokupplung), „Performance“ (Vorder- und Hinterachse wird mit einem Sperrdifferential mit begrenztem Schlupf ergänzt) bis hin zur „Extreme“-Version mit einer 100-Prozent-Sperre an der Hinterachse, die im Testfahrzeug verbaut war. Damit wird aus dem geräumigen Bus ein echter Klettermax. Selbst auf schwierigem Terrain sucht sich das 2-Tonnen-Fahrzeug zielsicher seinen Weg. Traktion gibt es in Hülle und Fülle. Was fehlt ist allerdings Geschmeidigkeit. Der Expert Tepee mit dem 4×4-Antrieb fürs Grobe ist speziell auf Asphalt ein echtes Rauhbein. Anders auf Schneefahrbahn, wo der 4×4-Bus seine Stärke ausspielen kann. Was ganz unabhängig vom Untergrund bleibt: ein Schaltgetriebe, das etwas schwergängig zu bedienen ist. Ansonsten hinterlässt der Bus mit der Aufstiegshilfe aus dem Elsass einen gefälligen Eindruck.

Der Basispreis liegt bei 35.970 Euro (netto 26.742 Euro). Der Allradumbau kostet zusätzlich netto zwischen 7310 und 8410 Euro.

Fakten

Motor/Antrieb: 2-Liter-Dieselaggregat mit 128 PS Leistung, 300 Nm Drehmoment, 6-Gang-Schaltgetriebe; Allradumbau

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 13,4 bis 14 Sekunden; Spitze: 170 km/h, Verbrauch 6,6 l (172 g CO2/km), Testverbrauch: 8,9 Liter

Preis: 35.970 Euro; Allradumbau ab 7310 Euro (netto)