Mazda klopft an die Premium-Tür

Eindruck: Das Mazda-Flaggschiff bietet viel Auto für einen im Vergleich zu Premium-Anbietern kleinen Preis. Allradantrieb hebt den Sport Combi im Non-Premium-Segment von vielen Mitbewerbern ab. Schwächen leistet sich der Mazda6 kaum.
Mittelklasse-Kombi mit Allrad. Das war bisher deutschen Premium-Anbietern vorbehalten.
Mazda. Mazda bringt sich immer mehr als Premium-Alternative in Position. Mit einer emotionalen Formensprache und Technik, die bisher vorwiegend von deutschen Premium-Anbietern offeriert wurde, will der Hersteller aus Fernost neue Kunden gewinnen. So haben die Japaner etwa ihrem Flaggschiff, dem Mittelklassemodell Mazda6, einen Allradantrieb eingepflanzt. Die VN haben den Sport Combi mit Traktions-plus bei umfangreichen Testfahrten genauer unter die Lupe genommen.
Auch wenn das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, hat Mazda die Optik des 4,8 Meter langen Modells nachgeschärft. Der frische Look konzentriert sich in erster Linie auf die Fahrzeugfront mit adaptivem LED-Fernlicht. An den sinnlichen Formen hat sich nichts geändert. Damit schwimmen die Japaner längst auf einer Erfolgswelle.
Verbesserter Komfort
Die Modernisierung im Innenraum war hingegen weniger Fleißaufgabe. So sind jetzt etwa die Sitze deutlich bequemer als bisher. Gewonnen hat das Cockpit auch durch das freistehende Infodisplay. Die Überarbeitung hat dem Mittelklasse-Kombi gut getan. Auf langen Strecken fährt sich der Mazda6 jetzt noch komfortabler. Das schuldet der große Japaner auch dem verbesserten Fahrwerk.
Zudem haben eine Armada neuer Assistenzsysteme Einzug gehalten. Der Müdig-keitsalarm hat im Test allerdings „gefühlt“ allzu früh zur Pause gemahnt.
Richtig gut ist, was Mazda auf der Technik-Seite zu bieten hat. Im Top-Modell stellt der Selbstzünder 175 PS Leistung bereit. Ein fein abgestimmtes Automatikgetriebe sorgt für die Gangwechsel und 27 elektronische Sensoren überwachen den Schlupf an der Vorderachse. Wenn die Reifen zu wenig Haftung haben, wird die Antriebskraft an die Hinterachse geschickt. Mazda verwendet beim Sport Combi die gleiche Allradtechnik wie beim erfolgreichen Kompakt-SUV CX-5. So viel zur Theorie. In der Praxis bedeutet das maximale Traktion und ein Plus an Sicherheit.
Ein Plus an Praxis-Tauglichkeit ist der geräumige Kofferraum, der ein Ladevolumen von 522 Litern erweiterbar auf 1664 Liter bereitstellt.
Mazda klopft mit der Technik-Offensive jedenfalls kräftig an der Premium-Tür.



Fakten
Motor/Antrieb: 2,2-Liter-Dieselmotor mit 175 PS Leistung, 420 Nm Drehmoment, Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 9,1 Sekunden, Spitze: 209 km/h, Verbrauch: 6,4 Liter (143 g CO2/km); Testverbrauch: 6,8 Liter
Preis: ab 42.590 Euro; Testwagen: 44.960 Euro