Porsche Holding bleibt stabil auf Kurs

Motor / 18.12.2015 • 15:27 Uhr
Alain Favey, Sprecher der Porsche Holding Salzburg: „Es war ein gutes Jahr. Der Porsche Holding geht es sehr gut.“ Foto: apa
Alain Favey, Sprecher der Porsche Holding Salzburg: „Es war ein gutes Jahr. Der Porsche Holding geht es sehr gut.“ Foto: apa

Trotz der Diesel-Soft-wareaffäre zieht die Porsche Holding eine positive Bilanz.

porsche holding. (VN-bkh) Der VW-Konzern bleibt trotz Turbulenzen um Software-Manipulationen an Dieselmotoren fest am Gas. Spiegelbild dessen ist die vorläufige 2015er-Bilanz – Jänner bis November — der Porsche Holding Salzburg (PHS) des weltweit in zwischenzeitlich 25 Ländern agierenden Groß- und Einzelhandelsunternehmens für Produkte der Volkswagen-Gruppe. Ausgeliefert wurden insgesamt 664.000 Neuwagen, 6,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Vertreten ist die PHS seit Jahresmitte auch in Bosnien-Herzegowina, und damit ist sie nun in der gesamten CEE-Region tätig. Mit Ende November beträgt die Anzahl der Händler-Betriebe 628 (plus 36), aktuell sind 33.000 Mitarbeiter (plus 700) beschäftigt.

In Österreich wird die PHS das Jahr 2015 mit einer laut Geschäftsführer Alain Favey „stabilen Marktsituation“ abschließen. Zu erwarten ist ein Gesamtergebnis von rund 305.000 Neuzulassungen. Die Volkswagen-Gruppe wird daran einen Anteil von etwa 35 Prozent haben. Vier Marken rangieren unter den
Top 10: VW, Skoda, Audi, Seat. Hauptanteil daran haben Golf, Octavia, Polo und Fabia.

Trotz guten Ergebnisses ist auch hierzulande die Diesel-Affäre beherrschendes Thema. Es geht um die Selbstzünder-Motoren des Typs EA 189: 2,0 TDI und 1,6 TDI (Vierzylinder) sowie 1,2 TDI (Dreizylinder) der Emissionsklassen Euro 4 und 5. Euro-6-Motoren sind nicht betroffen. Das Thema CO2 wird mittlerweile als weitgehend erledigt bezeichnet. Das Kapitel NOx (Stickoxid) hingegen wird Kunden und Händler über das gesamte Jahr 2016 beschäftigen, wobei die anfallenden Kosten vom Konzern getragen werden. Etwa 388.000 Fahrzeuge werden in die Werkstätten zurückgeholt. Die 2,0 und die 1,2 – Liter kommen mit einem Software-Update aus, für die 1,6 – Liter sind auch mechanische Maßnahmen nötig (Einbau eines Strömungsgleichrichters). Ersteres wird eine halbe Stunde in Anspruch nehmen, Zweiteres etwa eine Stunde. Die in Frage kommenden Fahrzeughalter werden brieflich verständigt. Für Ersatzmobilität wird gesorgt.

Neue Modelle am Start

Die strategische Ausrichtung des VW-Konzerns für das kommende Jahr zielt auf Stabilisierung ab. An Neuheiten sind Hybride — VW Passat GTE, Audi A7 e-tron – und Erfolgstypen — VW Tiguan, Porsche 718 Boxster, Audi A4 allroad und der neue Seat A-SUV — zu erwarten.

Einen Hauptschwerpunkt setzen die Wolfsburger mit dem Thema Elektro-Mobilität. Zugpferd soll der e-Golf sein. Für Unternehmer bedeutet das: ein Preis, der unterm Strich den TDI-Tarif schlägt. Für Privatkunden wird auf Basis einer Leasing-Finanzierung ein All-Inclusive-Paket geschnürt, zu einer monatlichen Rate von 320 Euro, wozu ein Jahr Frei-Strom aus erneuerbaren Energiequellen gehört.

Bekenntnis zur E-Mobilität: VW forciert den E-Golf. Foto: werk
Bekenntnis zur E-Mobilität: VW forciert den E-Golf. Foto: werk

Fakten

Rückruf-Fahrplan

Betroffene Motoren: drei Europa- Varianten des Diesel-Typs EA 189: 1,2-l-Dreizylinder, 1,6- und 2,0-l-Vierzylinder, Euro 4 und 5

Maßnahmen: Software-Update für 1,2 TDI und 2,0 TDI, ca. 30 Minuten; Hardware- und Software-Korrektur für 1,6 TDI, ca. 1 Std.

Zeitrahmen: ab Ende Jänner die 2,0 TDI, ab Ende Mai die 1,2 TDI, ab Ende Oktober die 1,6 TDI