Kia hat Bestseller gründlich erneuert

Vierte Sportage-Generation: Kia hat am Kompakt-SUV Hand angelegt.
Kia. Er hatte anfangs nur wenige Gegner. Als Kia 1993 den Sportage auf den Markt brachte, war das Kompakt-SUV-Segment gerade erst erfunden. Toyota hatte zuvor den RAV4 lanciert. Niemand konnte damals erahnen, dass diese Fahrzeuggattung 26 Jahre später in Europa zu der meistverkauften zählt. Der Sportage hat Kia groß gemacht. Mit einem Anteil von 27 Prozent ist das Kompakt-SUV das wichtigste Modell der Koreaner. Geändert hat sich allerdings das Wettbewerbsumfeld. Heute buhlen 30 Hersteller in diesem Segment um die Gunst der Kundschaft.
Mit der vierten Generation des Sportage will sich Kia wieder ein großes Stück des Kuchens sichern. Entsprechend gründlich ist die Erneuerung des Bestsellers ausgefallen. Alles neu und alles besser, sagen die Koreaner. Die VN haben die Neuauflage bei ersten Testfahrten genauer unter die Lupe genommen.
Schickes Kompakt-SUV
Die Optik des Sportage bleibt auch in der neuen Generation markant. Vorne das eigenständige Gesicht mit der „Tiger-Nase“, präzise Linien an den Seiten und hinten Rückleuchten, die jetzt miteinander verbunden sind. In Summe steht da ein Fahrzeug mit kräftigem SUV-Design, das viel Sportlichkeit verspricht. Und genau dieses Versprechen will Kia auch auf der Straße halten. Er soll so gut fahren, wie er aussieht. Dafür wurde an der Karosserie kräftig Hand angelegt. Hochfeste Stähle haben die Steifigkeit (plus 39 Prozent) deutlich gesteigert und die neue Lenkung arbeitet viel direkter als bisher. Dazu kommen Motoren, die vor allem beim Drehmoment zugelegt haben. Das Leistungsspektrum der drei Diesel-Aggregate und den beiden Benzinern liegt zwischen 115 und 185 PS. Der Allradantrieb kommt wie bisher von Magna aus Österreich. Die Fahrperformance, das haben die Testfahrten gezeigt, ist deutlich verbessert. Der Sportage leistet sich auf der Straße kaum Schwächen.
Aufgewerteter Innenraum
Aufgeräumt haben die Koreaner im Innenraum. Ramsch-Material musste Hochwertigerem Platz machen. Für die gute Haptik sorgen jetzt Soft-Touch-Oberflächen. Schließlich soll man das Qualitätsplus auch fühlen können. Überhaupt hat Kia ganz viel clevere Technologie in das Auto gesteckt. Vieles davon dient der Sicherheit. Bei den Fahrerassistenzsystemen ist die Marke jetzt am letzten Stand. Auf die Vernetzung trifft das weniger zu. Hier will man nachbessern und das Smartphone dann ins Auto integrieren, wenn die Entwicklung der Systeme so weit ist.
Keinen Aufholbedarf gibt es hingegen beim Platzangebot. Der Sportage ist länger geworden (plus 4 Zentimeter) und auch der Radstand hat zugelegt (plus 3 Zentimeter). Davon profitieren sowohl der Fahrgast- als auch der Kofferraum.
Fazit: Mehr Auto für etwas mehr Geld. Die Preise starten bei 23.900 Euro.


Fakten
Motor/Antrieb: Kia bietet den Sportage mit zwei 1,6-Liter-Benziner (132 PS und 177 PS) sowie drei Dieselmotoren mit 115 PS (1,7 Liter) sowie 136 PS und 185 PS (2 Liter); wahlweise Allradantrieb sowie Automatikgetriebe
Preis: ab 23.900 Euro (Benziner, 2WD), 29.890 Eruo (Diesel 4WD)
Marktstart: dieses Wochenende