City-Floh zeigt alpine Winter-Fitness

Smart ließ den Forfour auf Schnee und Eis be- weisen, dass er ganz-jährig bergtauglich ist.
Smart. (VN-bkh) Die Idee, einen Kleinwagen ins winterliche Hochgebirge zu treiben, erscheint nicht unbedingt naheliegend. Vor allem, wenn er heckgetrieben ist, wie der 2014 neu gestartete Smart. Doch genau das hatte man bei der Neuentwicklung (auch) im Visier. Und darauf haben sich die Kooperationspartner Daimler und Renault im Vorfeld des Marktstarts akribisch vorbereitet: mit intensiven Schnee- und Eistests rund um den Polarkreis.
Die Probe aufs Bergwintertauglichkeits-Exempel lieferte jetzt die viersitzige Version des City-Flohs: Der Smart Forfour wurde von Innsbruck aus ins rund 2000 Meter hoch gelegene Kühtai geschickt. Dorthin, wo trotz des über weite Strecken unwinterlichen Winters reichlich Schnee zu finden ist. Nicht nur auf den Pisten, sondern auch auf den Fahrbahnen.
Angetreten zur Bergwertung waren die 90-PS-Versionen des rund tausend Kilo wiegenden Viersitzers, zusammengespannt wahlweise mit manuellem Fünfgang-Schaltgetriebe oder mit sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe. Konnte schon auf trockenem Test-Terrain konstatiert werden, dass die Regelektronik des Stabilitätsprogramms jegliche Heckausbruchs-Tendenz unterbindet, so gilt das genauso für rutschigen Untergrund – sei es schmierige Nässe, sei es salziger Staub, sei es griffiger oder matschiger Schnee, sei es steinhart gefrorenes oder aufgeweichtes Eis. Bei auch nur leiser Androhung von Schlupf greift das ESP sofort und geradezu streng mit gezielten Bremseingriffen ein, um den Smart auf Spur zu halten. Das nimmt dem Vortrieb zuweilen etwas an Schwung und erstickt provoziertes Heck-Tänzeln im Keim. Nicht nur damit erübrigt sich der altbekannte Hecktriebler-Trick, mit einem Zementsack im Kofferraum für erhöhte Traktion an der Hinterachse zu sorgen: Der Motor sitzt im Heck. Zudem wäre mit dem Behelfs-Ballast das Basis-Kofferraumvolumen bereits voll ausgenützt.
Geschmackssache ist, ob man das präzise zu bedienende Handschalt- oder das in der aktuellen Smart-Generation neu eingeführte Direktschaltgetriebe bevorzugt. Unfreiwillige Verbeugungen muss man dabei ja nicht mehr befürchten. Obwohl das manuelle Wechseln der Schaltstufen nach wie vor dynamischer wirkt.
Besonders auf Steigungen, von denen das Kühtai ja einige zu bieten hat. 90 PS reichen dafür durchaus und sogar spaßfördernd aus, wenn man die richtige Balance zwischen elektronischer Fahrdynamikregelung und Ausnützen des Kurvenschwunges gefunden hat.

Fakten
Smart Forfour
Motoren/Antrieb/Getriebe: ausschließlich Benziner: 999-ccm-Dreizylinder-Sauger mit 61 oder 71 PS, 899-ccm-Dreizylinder-Turbo mit 90 PS/ Heckantrieb/manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe, 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (in Kombination mit 71 und 90 PS).
Preis: ab 10.850 Euro