Nettes Kleinformat mit Sportsgeist

Klein, aber fein. Das könnte der neue Mini-Koreaner KIA Picanto sein.
kia. Vorwiegend ein Automobil fürs zarte Geschlecht. Oft auch in der zweiten Reihe einer Familie, die sich zusätzlich auch ein größeres Format leisten kann. So kommt er daher, alltagstaugliches Kleinformat, auf Wunsch auch sportlich, sogar richtig sportlich. Und „knuffig“, wie unsere deutschen Nachbarn zu so etwas ssagen. Richtig „knuffig“. Einer zum Streicheln halt. Putzig wär auch passend.
Auf jeden Fall nur 360 Zentimeter lang, keinen Zentimeter mehr als der viel bravere, mit weit weniger Witz gesegnete, ein wenige blasse Vorgänger. Dafür nur noch mit vier Türen statt drei und so üppig ausgestattet, dass die Mitbewerber aus der Kleinwagenabteilung große Augen machen werden. Noch nicht im bereits bei den Händlern stehenden Picanto-Angebot zu Preisen ab 9890 Euro: eine Elektro-Version. Wäre für einen Kleinen der kostspieligen Batterien wegen viel zu teuer, hat man bei Kia errechnet.
Allerlei Aufwertung
Man überrascht die Kleinwagen-Klientel in der dritten Picanto-Generation lieber mit einer deutlich fühl- und sichtbaren Aufwertung in Sachen Styling und Qualität. Es herrscht mehr Raum vor für die Passagiere und fürs Gepäck. Nicht umwerfend viel, aber doch deutlich spürbar. 200 Liter eröffnet die Heckklappe ohne Umklappen der teilbaren Hecksitzlehne.
Die üppige Ausstattungsvielfalt ist fein gegliedert von „Neon“ bis ,,Gold“ plus sportiver „GT-Line“ in Voll-Leder und dem für Kleinwagenverhältnisse ziemlich spektakulären GT-Gesicht des pikanten Power-Picanto. Der steht ab Herbst auch mit einem Dreizylinder-Turbobenziner zur Wahl, immerhin 100 PS erbringend.
Zu jedem ein Paket
Zu jeder Ausstattungslinie hat sich KIA ein „Paket“ erdacht, mit dem man den kleinen, europäisch gestylten Asiaten zu moderaten Preisen zusätzlich aufwerten kann. Im Picanto-Baukasten findet man so ansprechendes Zubehör wie Lenkradheizung, Sieben-Zoll-Navi mit Rückfahrkamera, kabelloses Smartphone-Laden und ähnliche Wellness-Verlockungen, wie sie bisher der Upper Class vorbehalten, dort aber auch keine Selbstverständlichkeit waren.
Das Triebwerksangebot zum Auftakt ist überschaubar: Es besteht aus zwei überarbeiteten sparsamen Saugmotoren zu 67 und 84 PS, ohne Start-Stopp-System, mit Fünfgang-Schaltgetriebe.
Das gepflegt agierende stärkere Aggregat ist auch mit einer Vierstufen-Automatik zu haben.
Wesentlich verbessert: das Fahrverhalten und die Geräuschdämmung. Feinschliff am Fahrwerk, die höhere Steifigkeit der Karosserie und die präzisere Lenkung ergeben insgesamt mehr Stabilität und ein agileres Handling. Die Tendenz zu sportlicher Auslegung ist kein leerer Wahn bei dem hinter dem Sportage zweitwichtigsten Modell von Kia, einer Marke, die in Österreich seit geraumer Zeit in sanftem Aufwind segelt.


Fakten
Kia Picanto
Motoren: 1,0 und 1,2 Saugbenziner, 67 bzw. 86 PS, 100-PS-Turbobenziner ab Herbst
Preise: 9890 bis 15.990 Euro
Markteinführung: bereits erfolgt