Dünen-Käfer: Umgeben von Sandstorm Yellow

Zum Test trat, farblich selbstbewusst, ein ,,Geheimtipp“ an: The Beetle Cabriolet Dune TSI.
vw. (fam) Geheimtipp deshalb, weil wir selbst nicht genau wussten, was da auf uns zukommt mit ,,Dune BMT TSI“. Und weil er zweifellos outstanding ist, der Dünen-Käfer. Ein wahrer Außenseiter unter den Käfern der Gegenwart. Einer, der einem dennoch zum Freund wird, zum sommerlichen Spielgefährten, von dem man sich nicht mehr trennen möchte. Gewisse Spielregeln sind allerdings zu beachten.
Kurzer Schock
Am Anfang stand ein Schock. Kommt doch glatt in Sandstorm Yellow Metallic daher. Sandstorm Yellow außen und innen und auf den Felgen. Nur das schwarze Stoffverdeck wirkt normal. Schwer gewöhnungsbedürftig für farbliche Normalbürger. Zumindest bis man erklärt bekommt, dass dieses Senfgelb gerade der letzte Schrei in der Modewelt ist.
Also nicht kleinlich sein mit Sandstorm Yellow, sondern locker bleiben, an kalifornische Sanddünen denken, auf denen in den Sechzigern und Siebzigern die Buggy-Beetles grenzenlos herumdüsten. Retro ist angesagt und Open Air und offroad.
Auf Distanz zum Klassiker
Das alles auszuleben ist in unserer dünenlosen Heimat nicht ganz einfach. Aber offroad, das geht. Nur ist der Beetle Dune nicht gebaut für kühne Abstecher ins Gelände, zumal ihm der Allradantrieb fehlt. Dafür mangelt’s nicht an robuster Optik. Zehn Millimeter höher, vorn und hinten eine um ein paar Millimeter breitere Spur, das bringt schon eine deutliche Distanz zum klassischen Beetle.
Sieht einfach nach mehr aus, der Emotion-Käfer. Hat auch noch breiter ausgestellte Kotflügel und eine Frontschürze mit großem Lufteinlass und Wabengitter-Look. Macht schon was her. Ein Beetle für Mutige.
Scherz beiseite. Die 150 PS aus dem 1,4-Liter-Benziner machen Ernst, wenn’s drauf ankommt, zeigen weniger Mutigen den kessen Spoiler öfter, als man von der Papierform her denken würde. Kleiner Motor, volle Pulle. Sechs Gänge, auf Wunsch mit dem schnellen DSG. Auch in dieser Hinsicht ein Geheimtipp.
Und rundum viel komfortabler, als man von so einem Luftikus erwarten würde. Feines gestepptes Ledergestühl, ein Cockpit ohne großen Firlefanz, Fender-Anlage für gepflegten Musikgenuss. Und ein super-lockeres Raumgefühl, sofern man diesen Sport-Beetle (auch mit 220 PS zu haben) als Coupé für zwei betrachtet. Das ist die wichtigste Spielregel. Denn die Rücksitze sind ihren Usern nur auf Kurzstrecken zumutbar. Das gut gedämmte, elektrisch tätige Stoffdach geht auf in wenigen Sekunden, Rücksitzlehnen umklappen, Gepäck einladen. Das ist das Konzept für eine unbeschwerte Ferienreise im Duett. Für den kleinen Einkauf bedient man sich der Ladeluke heckseits, sofern dort nicht der Überzug des Cabriodachs in Wartestellung verharrt.
Fakten
The Beetle Cabriolet Dune TSI
Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner, 150 PS
0-100 km/h: 8,7 Sek., max: 200 km/h
Durchschnittsverbrauch: 5,6 Liter, 129 g CO2/km
Preise: ab 31.370 Euro, Testfahrzeug 36.789 Euro