Automesse steht unter besonderem Stern

Deutsche Hersteller kündigen Offensive bei E-Autos an.
frankfurt Frankfurt vor zwei Jahren: Was als „Dieselgate“ in die Geschichte eingehen sollte, lag schon damals wie ein Schatten über der IAA. Der Abgasbetrug bei VW war aufgeflogen. Realitätsfremde Werte beim Schadstoffausstoß auch bei anderen Herstellern haben seither eine ganze Branche ins Wanken gebracht – mit der Diskussion um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten und einem möglichen Aus für den Verbrennungsmotor als Höhepunkt.
Vor diesem Hintergrund steht die heute für das Publikum erstmals geöffnete Internationale Automobilausstellung (IAA) unter einem besonderen Stern. Die deutschen Hersteller holen auf der Heimmesse zum Befreiungsschlag aus und kündigen eine Offensive bei Elektrofahrzeugen an. 80 elektrifizierte Modelle, davon 50 reine Batterieautos, sollen es beim VW-Konzern bis 2025 sein, über zehn reine Stromer bei Mercedes-Benz bis 2022, wo gleichzeitig angekündigt wurde, Smart ab 2020 zur eigenen E-Auto-Marke umzubauen. Auch BMW sieht die Zukunft im E-Antrieb und will bis in sieben Jahren zwölf vollelektrische Modelle auf die Straße bringen. Ähnliches hört man in Frankfurt auch von anderen Herstellern mit Stammsitz auch außerhalb Deutschlands.
Was jetzt in Frankfurt aber augenscheinlich wird: Die deutschen Konzerne wollen beim Umstieg auf alternative Antriebe nicht nur mitmachen, sondern den Ton angeben. „Wir werden die Revolution in unserer Industrie anführen“, kündigt Matthias Müller, Vorstand des VW-Konzerns, an. Der Durchbruch einer Technologie komme nicht mit Pionieren, sondern mit jenen, die relevante Stückzahlen auf die Straße bringen können. Bereits 2025 könnten das im Fall der Wolfsburger bis zu drei Millionen Autos jährlich sein. „Mit den Autos von heute verdienen wir das Geld für die Investitionen“, so Müller weiter.
Die Hersteller investieren Milliarden in die Zukunft. In Frankfurt geben sie einen Vorgeschmack darauf, wie sie aussehen wird.



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VN vor Ort bei der IAA
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