Angriff auf härteste Konkurrenz

Das SUV-Karussell dreht sich munter weiter. Bei Opel mit dem Grandland X.
Opel Der kompakte Mokka X hat sich längst etabliert, der kleine Crossland X ist auch kein Unbekannter mehr und mit dem Mittelklasse-Grandland X komplettiert Opel die Truppe seiner Crossover und schickt sie ins Rennen mit härtester Konkurrenz. Erstes Fazit: Der Grandland wird es nicht einfach haben. Der deutsch-französische Mischling trifft auf gestandene Widersacher.
Die da sind in erster Linie der VW Tiguan, der Ford Kuga und der Nissan Qashqai, allesamt erst vor kurzer Zeit auf Vordermann gebracht. Darüber hinaus gibt es noch viel mehr Mitbewerber, etwa jene von BMW oder Skoda, so dass der Rüsselsheimer als Nachzügler auf der Bildfläche erscheint. Sind doch geschlagene fünf Jahre verstrichen, seit Opel und Peugeot sich zu einem Teamwork in Sachen Mittelklasse-SUV entschlossen.
Teil einer Familie
Der Peugeot 3008 und der Opel Grandland sind Brüder und seit etlichen Monaten auch Teil einer ehrgeizigen deutsch-französischen Familie. Das Sagen haben allerdings die Franzosen, seit der PSA-Konzern (Peugeot/Citroën/DS) das marode deutsche Traditionsunternehmen übernommen hat.
Und bei den Blitzträgern ordentlich Wind macht in Sachen Personalaufwand und Rentabilität. Man hat sich bei Opel also ins Zeug zu legen unter Hervorkehrung des deutschen Ingenieurgeistes und möglichst ohne Gesichtsverlust. Verwechseln soll man die beiden Marken auf keinen Fall.
Deshalb kommt der Grandland auch ähnlich Opel-like daher wie seine beiden kleineren Brüder. Viel Chrom vor der Hütte. Ein mächtiger Blitz ziert die Front und gleißende Flügel symbolisieren den Aufschwung. Viereinhalb Meter Opel nach außen hin, kaum französisches Beiwerk. Nur wenige erkennen, dass beide, 3008 und Grandland, in Sochaux vom Band laufen.
Hat aber Vorteile für Opel. Denn unter der Haube schaut’s ganz anders aus. Da arbeiten sparsame PSA-Triebwerke, ohne kräftemäßig auf den Putz zu hauen. Mehr small als grand.
Groß ist die Auswahl vorerst nicht. Sie besteht aus einem Dreizylinder-Benziner mit 130 PS und einem 120-PS-Selbstzünder mit 1,6 Liter Hubraum. Der mehrfach preisgekrönte Dreizylinder überrascht mit erstaunlicher Laufruhe, zufriedenstellenden Fahrleistungen und einem Normverbrauch von 4,7 Litern. Gekoppelt mit einer Achtgang-Wandlerautomatik folgt im nächsten Jahr als weitere Peugeot-Gabe ein 180-PS-Zweiliter-Diesel. X bedeutet keineswegs Allrad bei Opel. Geplant ist allerdings ein Plug-in-Hybrid, der mittels elektrisch angetriebenen Hinterrädern über einen Allradantrieb verfügen wird. Alle anderen Grandland X müssen mit einem Paket aus verstellbarer Traktionskontrolle und Allwetterreifen ihr Offroad-Auslangen finden. Gleichfalls eine Übernahme aus dem PSA-Konzern.
Ein Familienfreund
Sportlich ist der Grandland sowieso nicht, auch kein Arbeitstier, mehr ein gutmütiger Familienfreund mit einem respektablen Laderaum zwischen 514 und 1652 Litern. Die Heckklappe öffnet sich per Fuß mittels ,,Sensorkick“. Die Rücksitzbank ist beheizbar, aber nicht verschiebbar. Dafür hat sie eine Ski-Durchreiche.
Auch die Frontscheibe hat eine Heizung. Was letzten Endes drin ist an Annehmlichkeiten im Grandland hängt vom Ausstattungsumfang des jeweiligen Pakets ab. Für einen gesunden Rücken ist auf jeden Fall Vorsorge getroffen.
Zu ordern ist letzten Endes so ziemlich alles an modernen Begehrlichkeiten: Sämtliche Sicherheitsfeatures, WLAN, erstklassige LED-Scheinwerfer, Panoramadach und so manches mehr.
Man hat sich bei Opel ordentlich ins Zeug zu legen unter Hervorkehrung des deutschen Ingenieursgeistes.

Fakten und Daten
Motor/Antrieb 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, 130 PS, 1,6-Liter-Diesel, 120 PS, 2,0-Liter-Diesel mit 180 PS und Achtgang-Wandlerautomatik folgt 2018; Frontantrieb mit Traktionshilfe
Preise ab 22.190 Euro
Marktstart 15. Oktober