Auf das Wesentliche reduziert

Mazda Man muss schon ein wenig in die Knie gehen, um dort Platz zu nehmen, wo sich alles um einen dreht: den Fahrer. Er steht bei diesem Auto ganz im Mittelpunkt. Mazda hat mit dem MX-5 praktisch ein Fahrzeug um ihn herum gebaut. Lenkrad, Schaltknauf, Pedalerie – alles so angeordnet, dass eine Einheit mit dem Fahrer entsteht. Das Konzept ist seit der Premiere des Roadsters 1989 unverändert. Der MX-5 hat sich als echte Fahrmaschine einen Namen gemacht und seither ein Millionenpublikum begeistert. Er ist ein auf das Wesentliche reduzierter Sportler. Kein Schnickschnack, der vom Fahrspaß ablenkt.

Seit März ist von der aktuellen Generation auch die Neuauflage mit Targadach erhältlich. „RF“ steht für Retractable Fastback (einziehbares Fließheck) und für Faltkunst in Perfektion. In nur 13 Sekunden lässt sich das Dach automatisch öffnen und schließen. Es faltet sich clever zwischen Sitze und Kofferraum, ohne diesen zu beschneiden. Wie bei der Variante mit Stoffdach bietet auch die Targaversion 127 Liter Ladevolumen. Genug für den täglichen Einkauf oder das Gepäck eines Wochenendausflugs. Die Dachkonstruktion des kleinen Japaners hat noch eine Stärke: Sie ist mit zusätzlichen 45 Kilogramm vergleichsweise leicht. In Kombination mit dem größeren 2-Liter-Aggregat, das im Testfahrzeug für feinsten Vortrieb gesorgt hat, bringt der Roadster mit Ganzjahresdach lediglich 1130 Kilogramm auf die Waage. Das niedrige, ausgewogen verteilte Gewicht, die präzise Lenkung und das knackige Schaltgetriebe sind Basis für höchsten Fahrspaß. Wenn auch schon oft beschrieben: Ein bisschen fährt sich der MX-5 wie ein Motorrad auf vier Rädern. Besser lassen sich die Kurventalente kaum erklären.

Gefühlt noch schneller unterwegs

Mazda bietet seinen Targa-Roadster mit zwei Motoren an. Der kleine leistet 130 PS (1,6 Liter), die Topmotorisierung stellt 160 PS bereit. Aufgeladene Aggregate sind nicht Teil des Konzepts. Beim MX-5 kommen Freunde von hochdrehenden Saugmotoren auf ihre Kosten. Und die erleben in der Topversion eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 7,5 Sekunden, die sich flotter anfühlt als auf dem Datenblatt. Das Leistungsangebot ist ausreichend, um auch höchsten sportlichen Ansprüchen zu genügen. Die Mazda-Fahrmaschine definiert sich weniger über Pferdestärken als die Fahrperformance. Und da setzt der MX-5 in seinem Segment Maßstäbe, wie auch die aktuellen Testfahrten gezeigt haben.

Ganzjahrestauglichkeit

Dass man mit dem MX-5 bis zu 215 km/h fahren könnte, sei als Randnotiz erwähnt. Bei diesem Fahrzeugkonzept ist das aber eher nebensächlich. Mit 6,6 Litern (7,8 Liter im Test) ist der japanische Roadster für einen Sportler auch einigermaßen sparsam.

Mit der anstehenden kalten Jahreszeit gewinnt die Targaversion zusätzlich an Sympathie. Das clevere Dachkonzept macht den kleinen Sportler zum Ganzjahresfahrzeug, sofern keine Großfamilie transportiert werden muss und sich der Winter nicht von seiner extremen Seite zeigt. Die zusätzlichen nützlichen Tugenden schlagen sich auch auf die Verkaufszahlen nieder. Eine Mehrzahl der MX-5-Kunden greift zur Variante mit festem Dach. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, wie die Testfahrten gezeigt haben. Die Preise für den MX-5 RF beginnen bei 31.390 Euro.

Ein bisschen fährt sich der Mazda MX-5 wie ein Motorrad auf vier Rädern.