VW-Konzern biegt in Richtung Zukunft ab
Elektrostudien von VW und Porsche, E-Sportauto bei Seat und ein Ausblick auf ein City-SUV bei Skoda.
Volkswagen
Volkswagen zeigt mit dem I.D. Vizzion in Genf als Weltpremiere seine Vision von einer autonom fahrenden Elektrolimousine der Oberklasse. Der Innenraum des 5,11 Meter langen Viersitzers mit gegenläufig öffnenden Türen und ohne B-Säule präsentiert sich ohne Lenkrad und sichtbare Bedienelemente. Die bis zu vier Fahrgäste dürfen stattdessen das wohnliche Ambiente mit großflächigem Holzdekor, Hochflorteppich und bequemen Ledersesseln genießen.
Die spektakuläre Elektrostudie ist das vierte Modell der I.D.-Familie von VW und hat eine Leistung von 306 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, die Reichweite dank 111-kWh-Lithiumionen-Batterien und Rekuperation bei bis zu 665 Kilometern. Die beiden Elektromotoren treiben die Limousine über beide Achsen an. Die für 2022 angekündigte Serienversion wird allerdings als Auto für Selbstfahrer mit Lenkrad ausgelegt werden.
Skoda
Skoda schwimmt mit seinen beiden SUV-Modellen Kodiaq und Karoq auf einer Erfolgswelle. Kein Wunder also, dass die Tschechen im VW-Konzern ihr SUV-Programm weiter ausbauen wollen. In Genf zeigt Skoda als Weltpremiere die seriennahe Studie Vision X, die Ausblick auf ein City-SUV gibt. Damit will der Hersteller sein Angebot an Crossovermodellen nach unten abrunden. Die Vision X ist technisch eng verwandt mit dem bereits erhältlichen Seat Arona. Allerdings ist er um rund zehn Zentimeter länger ausgefallen, womit er praktisch Golf-Abmessungen erreicht. Das dürfte ihn zu einem äußerst geräumigen Vertreter in seinem Segment machen. Spannend ist das Antriebskonzept des Conceptcars. Skoda verbindet bei der Vision X Erdgas, Benzin und Strom als Energiequelle. Die Studie verfügt wahlweise über Front-, Heck und Allradantrieb. Die Serienversion wird bereits für Anfang nächsten Jahres erwartet.
Umfangreich modernisiert präsentiert sich mit dem Fabia eines der wichtigsten Modelle des Herstellers. Der überarbeitete Kleinwagen feiert in Genf mit erstmals erhältlichen LED-Heckleuchten Weltpremiere. Aufgewertet präsentiert sich der Innenraum, der ein neues Kombiinstrument bietet. Wichtige Neuerung bei den Antrieben ist der Wegfall des Dieselmotors im Fabia-Angebot. Zur Wahl stehen mit dem Facelift ausschließlich Dreizylinder-Benziner mit einem Leistungsspektrum von 60 bis 100 PS. Der stärkste Motor lässt sich optional mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombinieren.
Seat
Bei der spanischen VW-Tochter Seat dreht sich alles um die neu eingeführte Sportmarke CUPRA, eine 100-Prozent-Tochter des traditionsreichen Herstellers aus Barcelona. Ein erstes Serienmodell hat CUPRA ebenfalls mit auf die Messe nach Genf gebracht: den Cupra Ateca. Das Kompakt-SUV öffnet ein neues Segment: Es ist das erste Hochleistungsfahrzeug eines Nonpremiumherstellers als Sport Utility Vehicle. Sein Vierzylinder Benzinaggregat leistet 300 PS und beschleunigt den Ateca in nur 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Allradantrieb ist serienmäßig mit an Bord.
Dass zur Zukunft der neu lancierten Marke CUPRA auch Elektroantriebe gehören werden, hat Seat-CEO Luca de Meo bereits bei deren Geburtsstunde angekündigt. In Genf steht jetzt mit dem CUPRA e-Racer ein erstes konkretes Beispiel. Der rein elektrisch angetriebene Touren-Rennwagen soll eine Spitzenleistung von 680 PS bereitstellen und für außerordentliche Fahrleistungen sorgen. Zum Einsatz soll das Fahrzeug in der ersten rein elektrischen Tourenwagen-Serie E-TCR kommen.
Bei der Hauptmarke Seat selbst steht neben neu angebotenen Aggregaten ein neues digitales Cockpit im Mittelpunkt. Es soll unter anderem im Seat Leon FR eingesetzt werden.
Porsche
Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche hat eine aufregende Elektrostudie mit an den Genfersee gebracht. Mit der Studie Mission E Cross Turismo zeigt Porsche möglichen Zuwachs für seine künftige Elektroautofamilie. Das knapp fünf Meter lange Konzeptfahrzeug mischt Elemente des Panamera Kombi mit SUV-Komponenten und orientiert sich davon abgesehen stilistisch an der 2015 als Studie vorgestellten E-Limousine Mission E. Vor allem im Innenraum geht der Cross Turismo jedoch neue Wege. Das Cockpit verzichtet fast gänzlich auf Knöpfe und Schalter, die Bedienung erfolgt stattdessen über Bildschirme, die per Augenbewegung gesteuert werden. Für den Antrieb kommen an beiden Achsen E-Motoren mit insgesamt mehr als 600 PS zum Einsatz, die den Allrader in unter 3,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen.