Finde den Fehler!

Motor / 13.04.2018 • 14:27 Uhr
Optisch hat sich der 5er Touring kaum verändert, was kein Nachteil ist.VN/paulitsch
Optisch hat sich der 5er Touring kaum verändert, was kein Nachteil ist.VN/paulitsch

„Bitte übernehmen Sie“: Der BMW 5er Touring präsentiert sich in äußerst manierlicher Form.

BMW Den 5er BMW gibt es seit 1972 und die Kombi-Variante ist auch schon seit 27 Jahren auf erfolgreicher Fahrt unterwegs. Vielleicht mit ein Grund, wieso man sich bei der nunmehr fünften Generation optisch am Bewährten orientiert. In der Tat hat er sich im Vergleich zum Vorgängermodell nicht allzu stark verändert. Das passt und ist mit Sicherheit kein Nachteil. Dinge, die gut sind, kann man auch mal belassen.

Sitzt man drinnen, in unserem Fall im 540d xDrive Touring, hat der Bayer aber allerhand an Wow-Effekten zu bieten. Denn er hat nicht nur alles, was man will, sondern noch ganz viel mehr. Der 320 PS starke Sechszylinder-Diesel hat zum Vorgänger zugelegt. Fast vier Zentimeter in der Länge und etwas in der Breite. Im Innenraum ist nicht nur alles Premium, sondern vor allem wahnsinnig intuitiv. Fahrzeug-, Navigations-, Kommunikations- und Infotainmentfunktionen lassen sich im Handumdrehen steuern. Bedient werden kann der sportlich, elegante Kombi je nach Lust und Laune. Per Touchscreen, Sprachbefehl oder Gestiksteuerung. Je nach Bonmot fährt sich unser Testauto zudem in den verschiedenen Modi Comfort, Sport oder Eco Pro. Im Modus Adaptive passt sich das Fahrzeug automatisch an Fahrstil und Streckenverlauf an.

Reichlich Assistenten

Fast übermannt wird man im 5er von den Assistenzsystemen. Sie fühlen schon mal vor, was beim autonomen Fahren auf uns zukommen wird. Gas geben und lenken darf der Fahrer, alles andere kann man, muss man aber nicht. Denn die Helfer unterstützen beim Ein- und Ausparken, weichen Hindernissen aus oder greifen bei drohenden Kollisionen ein. Nebenbei massiert der manierliche Bayer noch Fahrer und Beifahrer und bietet auf den hinteren Plätzen ein komfortables Raumaufgebot. Praktisch ist das Head-up-Display, das den Blick auf den Tacho erübrigt und Tempolimits anzeigt. Wer trotzdem zu schnell unterwegs ist, ist dann quasi selber schuld.

Wer ihn fährt, den 5er Touring, der wird unweigerlich an den BMW-Werbespruch erinnert. Denn hier hat man das mit dem „Freude am Fahren“ überaus wörtlich genommen. Der Diesel ist geräuschlos, die Achtgang-Automatik macht Freude. So also fühlt sich dynamisches Fahren an. Und wie immer bei Extras ist es so: man denkt sie nicht zu brauchen, hat man sie aber, möchte man sie nicht mehr missen.

Ohne Vorwürfe

Wäre also die Fragestellung zu Beginn gewesen, wo denn der Fehler zu finden ist, dem kann gesagt werden: Das ist verdammt schwierig. Ob man dem 5er vorwerfen kann, dass man sich an die Assistenten so sehr gewöhnt, dass man fast das Fahren vergisst? Nein. Kann man ihm vorwerfen, dass er dank seiner Länge die Parkplatzsuche gerade in engen Tiefgaragen erschwert? Wohl kaum, weil man hat sich ja für einen Kombi entschieden. Kann man den Display-Schlüssel, der mehr an ein Miniformat-Smartphone erinnert, kritisieren? Kann man, muss man aber nicht. Praktisch ist nämlich, dass er ferngesteuertes Parken ermöglicht, ohne dafür im Auto sitzen zu müssen. Oder dass man damit permanent mit seinem Fahrzeug verbunden ist und so immer darüber informiert ist, ob Türen und Fenster geschlossen und der Tank voll ist. Der kleine Haken: Ein Häkchen für den Schlüsselbund fehlt leider. Aber wer will denn schon perfekt sein?

Beim 5er Touring hat man das mit dem „Freude am Fahren“ überaus wörtlich genommen.

Auf Platzangebot muss man im 540 Touring nicht verzichten. VN/Paulitsch
Auf Platzangebot muss man im 540 Touring nicht verzichten. VN/Paulitsch
Innen präsentiert sich der BMW in cognacfarbenem Leder. VN/Paulitsch
Innen präsentiert sich der BMW in cognacfarbenem Leder. VN/Paulitsch

Fakten und Daten

Motor/Antrieb Sechszylinder-Diesel, 320 PS Leistung, 680 Nm, 8-Gang-Steptronic-Getriebe, Allrad

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 4,9 Sekunden, 250 km/h Spitze, Verbrauch: 5,9 Liter, Test: 8 Liter

Preis ab 75.400 Euro, Testwagen: 122.329 Euro