Unbesiegbar und fit für den Laufsteg

Toyota hat den Hilux gründlich überarbeitet. Optisch ist er stylisher, motorisch kann er stärker sein.
TOYOTA Mehr als nur ein Abglanz von Lametta darf sein, wenn man die Nummer zwei ist. Wie der Hilux, der das zweitmeist verkaufte Modell von Toyota ist. Weltweit. Der Parade-Pick Up steht seit 1986 nicht nur in seinem Segment für Robustheit, Zuverlässigkeit und Ausdauer. In aktuell achter Generation (seit 2015) tut er das mit nach wie vor top traktionsstarkem zuschaltbarem Allradantrieb (Untersetzungen) und der Zulassung für eine Tonne Nutz- sowie 3,5 Tonnen Anhängelast – ein universelles und geradezu unzerstörbares Arbeitstier. Daran hat Toyota im Zuge der aktuellen Überarbeitung nichts geändert. Auch ist das Basis-Layout gleich geblieben, damit beim traditionellen Leiterrahmen, der bekannten Starrachse und den Blattfedern an der Hinterachse. Nur minimal modifiziert sind die Dimensionen. Dafür hat ihm die Design-Abteilung mehr dekorativen Chrom-Glanz und Selbstbewusstseins-Gloria – siehe Lametta – spendiert. Und eine neue Eigenschaft hinzugefügt, eine modische und stylishe, mit markanten Designdetails, die auf der Promeniermeile für Aufmerksamkeit sorgen und auch SUV-orientierte Kunden überzeugen sollen.
Dauerhaft und unbesiegbar
Am stärksten ist sich das in der neuen Top-Version ausgeprägt, die – zum Image passend – unter der Bezeichnung „invincible“ (unbesiegbar) dem Hilux ein plakativ-robustes Außendekor aufs Exterieur und eine Ledermöbel-Innenausstattung ins Interieur (ausschließlich) der Doppelkabinen-Version packt. Dazu kommt ein neuer Antrieb, zusätzlich zum 2,4-Liter-Selbstzünder mit 150 PS (bleibt im Programm). Es ist ebenfall ein Diesel, mit vier Zylindern und 2,8 Litern Hubraum. Er produziert 204 PS Leistung, gepaart mit flacher Drehmoment-Kurve. Gekoppelt ist das Aggregat entweder an eine manuelle Sechsgang-Schaltung oder an eine sechsstufige Automatik. In zweiterer Konfiguration stand er am Start zu einer ersten Probefahrt auf Asphalt und in ernsthaftem Gelände. Auf befestigten Fahrbahnen vor allem zeigt sich der Effekt der Neuabstimmung der Dämpfersysteme. Das Fahrverhalten ist ungleich kommoder, dabei immer noch typisch Pick Up. Die optimierte Lenkung vermittelt direktere Rückmeldung, sie schafft den Spagat zwischen Kurvenpräzision auf der Straße und Einlenkgeschmeidigkeit im Gelände, ob auf Geröll oder im Schlamm. Die fein abgestufte Automatik arbeitet kongenial mit. Auch macht sich die spontanere und feinfühligere Gasannahme besonders auf schwierigem Untergrund bezahlt. Bei aller Traditionstreue gehört zur Hilux-Aktualisierung auch ein gewisses Maß an Digitalisierung. Der Touchscreen des Infotainment-Systems ist bis zu acht Zoll groß. Smartphone-Integration gehört dazu. LED-Licht ist ebenso an Bord, wie es Parksensoren vorne und hinten sowie eine Rückfahrkamera sein können. Inkludiert ist im Elektronik-Programm außerdem eine Reihe von Sicherheitsassistenten. Die sind wachsam, doch unaufdringlich, es piepst erfreulich selten.
Selbst wenn der überarbeitete Toyota Hilux spürbar komfortabler wurde: Er ist ein echter Pick Up geblieben.



Fakten und Daten
MOTOREN/GETRIEBE/ANTRIEB Diesel, 2,4-Liter mit 150 PS (440 Nm), 2,8-Liter mit 204 PS /500 Nm)/6-Gang man., 6-Stufen-Aut./Heck-, zuschaltbarer Allradantrieb.
ABMESSUNGEN/LADEFLÄCHE/GEWICHT LxBxH 5325x1800x1855/LxBxH 1515-2315x1645x480 mm/ab 1700 kg.
MARKTSTART/PREIS Ende November/ab 29.990 Euro