Wie Mazda seinen Hightechmotor optimiert

Benziner, der wie ein Diesel funktioniert und kaum mehr Sprit braucht.
Mazda Wo sich andere Hersteller die Zähne ausgebissen haben, startet Mazda technologisch durch: mit einem Ottomotor, der nach dem Dieselprinzip funktioniert. Skyactiv-X heißt das Aggregat, das im Mazda3 und dem CX-30 zu haben ist und die Kompressionszündung eines Dieselmotors in einem Benziner möglich macht. Die Spritersparnis hatte der Hersteller mit 20 Prozent beziffert. Jetzt haben die Japaner noch einmal nachgeschärft und das Aggregat in Details optimiert. „Wir haben uns auf viele kleine Bereiche konzentriert“, sagt Heiko Strietzel, Aggregate-Techniker in der Europazentrale von Mazda. Verbesserte Kolbenform, überarbeitete Software für Motorsteuerung und Mild-Hyrid sowie ein leicht reduziertes Verdichtungsverhältnis zählen zu den Stellschrauben, an denen gedreht wurde. Kleine Maßnahmen mit positivem Effekt: Der Motor leistet in der jüngsten Generation 6 PS mehr (jetzt 186), hat mehr Drehmoment (240 Nm, plus 16 Nm), eine bessere Zugraft und verbraucht um 0,5 Liter weniger (minus 12 Gramm CO2). Damit fährt der kompakte Japaner auf dem Verbrauchsniveau eines vergleichbaren Diesels und ist bei der Kundennachfrage auf der Überholspur. „Bei den Kunden sticht der neue Skyactiv-X den Diesel immer mehr aus“, sagt Österreich-Geschäftsführer Heimo Egger. Jeder fünfte Mazda 3 bzw. CX30, der im Vorjahr ausgeliefert wurde, hätte die innovative Antriebstechnologie an Bord gehabt. Für heuer rechnet Egger mit einer weiteren Steigerung auf 25 Prozent. „Bei Anschaffungs- und Wartungskosten unterbietet der Skyactiv-X vergleichbare Dieselmodelle“, argumentiert der Mazda-Österreich-Chef im VN-Gespräch. Überhaupt ist die Baureihe eine der wichtigsten Säulen im Angebot des Herstellers, der nach einem herausfordernden Jahr für heuer eine gewisse Erholung erwartet. 9000 Autos will Mazda in Österreich zulassen und damit fast 18 Prozent zulegen. Trotz Lockdown sehe er den Automarkt nicht pessimistisch, so Egger.
Mazda drückt technologisch aufs Tempo. Die Japaner sind breit aufgestellt, wollen eine Vielzahl unterschiedlicher Antriebsvarianten von rein elektrisch, Plug-In-Hybriden, aber auch optimierten Verbrennungsmotoren anbieten. Auch bei synthetischen CO2-neutralen Kraftstoffen, die in herkömmlichen Motoren funktionieren, engagiert sich der Hersteller. „Technisch könnten sie bis 2025 funktionieren“, sagt Mazda-Produktmanager Joachim Kurz. Dazu müssten aber die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. VN-MIG
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