Keine halben Sachen: Hier blieb kein Stein auf dem anderen

Hyundai hat den Tucson praktisch neu erfunden.
Hyundai Vom Vorgänger hat der Tucson nur noch den Namen – die vierte Generation des Kompakt-SUV aus Korea ist eine Neuauflage im wahrsten Sinne des Wortes. Da blieb kein Stein auf dem anderen, auch nicht optisch. Die neue Front mit dem markanten Kühlergrill und den integrierten Tagfahr- und Blinkleuchten sticht ins Auge. Insgesamt wirkt das Design gefällig, überrascht mit spektakulären Details wie einem gläsernen Markenlogo an der Heckscheibe. Die Reise soll ein Stück weit in Richtung Premium gehen – was sich schon äußerlich andeutet, findet im Innenraum seine Fortsetzung. Ein paar Millimeter mehr in Länge, Breite und Höhe sorgen für prächtige Platzverhältnisse. Die feine Möblierung, reichlich Displays und eine Reduzierung von Knöpfen und Schaltern entspricht dem automobilen Zeitgeist im Segment. Hyundai hat das alles dennoch nicht auf die Spitze getrieben und etwa darauf verzichtet, die Klima-Steuerung in Untermenüs des Touchscreens zu verstecken. Das hilft der Bedienbarkeit. An Modernität fehlt es dennoch nicht, so sind es zum Beispiel statt eines Ganghebels drei Tasten, die Befehle an das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe weitergeben.
Womit es auch endlich losgehen kann. Wir haben den 136-PS-Diesel mit Mildhybrid (48 Volt) ausgefasst. Der elektrifizierte Selbstzünder hinterlässt einen sehr soliden Eindruck, vermag allerdings nicht zu begeistern. So sorgen die 320 Nm Drehmoment zwar für ausreichend Kraft, die Agilität bleibt jedoch auf der Strecke. 11,6 Sekunden auf Tempo 100 dokumentieren den Eindruck, eine andere Datenzahl relativiert das alles wieder. Hyundai hat den Antrieb auf Effizienz getrimmt und verspricht Verbrauchswerte unter fünf Litern (4,7l). Der Test mit dem Allradler hat gezeigt, dass dies zum einen realistische Angaben sind und zum anderen ein gutes Argument, über den gemächlicheren Antritt hinwegzusehen.
Was sonst noch gefällt: Verarbeitung und Qualitätsanmutung sowie überraschende Sicherheitsfeatures. So wechselt beim Abbiegen das Display auf ein Kamerabild, das den Bereich seitlich hinter dem Fahrzeug zeigt. Die Gefahr aus dem toten Winkel wird auf ein Minimum reduziert. Der neue Tucson ist nicht nur schick, sondern in vielerlei Hinsicht auch clever. VN-MIG
Der Tucson ist ein gefälliges SUV mit einem effizienten, aber nicht sonderlich impulsiven Antrieb.


Fakten und Daten
Motor/Antrieb 1,6 l Diesel, Mildhybrid (48 V), 136 PS, 320 Nm, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allrad
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 11,6 Sek, Spitze 180 km/H, Verbrauch 4,7 l (Test 5,3 l)
Preis ab 39.990 Euro; Testwagen: 47.990 Euro
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