Komfortpaket mit Sportbonus

Auch vom batterieelektrischen Porsche Taycan gibt es künftig ein GTS-Modell.
Porsche Die beliebte Kombination von Komfort und hohem sportlichen Anspruch mit dem Kürzel GTS stülpt Porsche traditionell über alle Baureihen – ab dem Frühjahr auch über die des akkubetriebenen Taycan. Der tritt dazu in der technisch praktischen identen Konfiguration wie als Turbo und Turbo S an: Je ein Motor an Vorder- und Hinterachse, 850 Newtonmeter Drehmoment und mit 517 PS etwas unter den beiden Topvarianten, aber über dem 4S angesiedelt.
Kurzfristig 598 PS Leistung
Für den bei allen GTS-Porsches obligaten Look sorgen 20-Zoll-Felgen und Karosserie-Applikationen rundum, beides in Schwarz gehalten. Dazu kommen Scheinwerfer mit abgedunkeltem Hintergrund und der Heckdiffusor des Turbo-Modells. Zum Serienumfang gehört auch das aktive PASM-Fahrwerk, optional werden noch Hinterachs-Lenkung und Wankstabilisierung angeboten. Fix dabei ist auch das Sport-Chrono-Paket mit erweiterter Fahrmodi-Auswahl, mit GTS-Paket sind zusätzlich noch rote Gurte, Nähte in Kontrastfarbe und Carbonelemente drin. Ganz neu in der Aufpreisliste ist das Panoramadach, das auf Knopfdruck zwischen Klar- und Milchglasoptik wechselt – ein zusätzliches Innenrollo zum Lichtschutz entfällt damit.
Mit Launch-Controll wird die Leistung im Taycan GTS kurzfristig auf 598 Elektropferde geboostet – genug für rasante 3,7 Sekunden im Sprint von null auf hundert, der auch hier beliebig oft reproduzierbar bleibt – eine Leistungseinschränkung bei zu engagiertem Gebrauch, mit dem praktisch die gesamte Konkurrenz die Überlastungs-Reißleine zieht, braucht es bei Porsche nicht. Wer das ausreizt muss sich allerdings statt mit dem Idealwert von 504 Kilometern Reichweite nach WLTP mit nur etwa 300 Kilometern begnügen.
Gelungen ist in jedem Fall die Einreihung des von der Kraftanwendung klar hecklastig ausgelegten GTS: Die hohe Leistung bleibt sowohl ausreiz- als auch genießbar – wogegen vor allem der stärkere Turbo S hier bereits die Grenzen überschreitet. Die Abstimmung von Lenkung, Fahrwerk, Bremsen und Ansprechverhalten ist ausgewogen und passt zur sportlich-komfortablen Vorgabe. Der Taycan bleibt selbst auf hohem Niveau souverän und beherrschbar, dazu immer komfortabel – er stößt aber auch bald an seine Grenzen: Die nicht zuletzt durch den Batteriespeck verursachten 2,4 Tonnen lassen sich auch mit der hier aufgebotenen Technik irgendwann nicht mehr kaschieren und verlangen ihr physikalisches Recht – in allzu flott genommenen Kurven drängt das Gewicht unweigerlich nach außen. Reine Geschmackssache bleibt hingegen die im Sport-Plus-Modus automatisch eingespielte Klangkulisse, die den fehlenen Motorsound ersetzen soll – obwohl zu ihrer Ehrenrettung anzumerken ist, dass sie tatsächlich unpeinlich gelungen ist.
Der GTS reiht sich preislich dort ein, wo er auch in der Leistungshierarchie der Taycan-Baureihe steht: Mit 134.888 Euro zwischen 4S und Turbo. Knapp tausend Euro mehr werden für den Kombi mit Namen Sport Turismo fällig. Er entspricht äußerlich dem bisherigen Cross Turismo, verzichtet aber auf dessen Offroad-Designelemente.
Eine geglückte Übertragung der Komfort-Sport-Verknüpfung ins Elektro-Fach – ganz nach GTS-Tradition.



Fakten und Daten
Motor/Antrieb 2 Synchron-Elektromotoren, 517 PS, 850 Nm; 2-Gang-Getriebe; Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 3,7 Sek; Spitze 250 km/h, Reichweite 439-504 km
Preis ab 134.888 Euro (Sport Turismo: 135.850 Euro)