Der alternative Anreiz zur Alltäglichkeit

Rendezvous mit dem eigenwilligen Crossover-C 4 von Citroën: Viel Erlebniswert im Kompaktformat.
Citroen Die beste Gewähr für gesteigerte Aufmerksamkeit ist augenfällige Unverwechselbarkeit. Getreu diesem Motto hat Citroen gehandelt, um den neuen C 4 in den Straßenverkehr zu bringen. Voila, le beau! Der kompakte Gallier mutet an, als wolle er einem Provokateur gleich den Mitbewerbern ans Blech fahren. Tatsächlich ist der frisch-forsche Franzose alles, außer gewöhnlich.
Extravagant, extrovertiert, exaltiert: Das Crossover-SUV-Coupé zelebriert das Rendezvous mit dem extraordinären Autogefühl im besten Sinne. Citroens neuer Vorzeigetyp offenbart bei einer überschaubaren Außenlänge von 4,36 Metern richtig Profil, vorne gewölbt wuchtig und hinten knackig schräg abgerundet. Der Mut zum distinguierten Auftritt geht einher mit dem Aufbegehren: Schau mal an, mit mir kannst du jede Menge Spaß haben!
Lifestyle-Gefühl
Was Citroën mit dem neuen C 4 im Sinn hat, ist offenkundig. Der eigenwillige Filou soll gleichsam ein Lockruf an ambitionierte Freizeitaktivisten sein, die gerne auch aufs Lifestyle-Gefühl abfahren. Im speziellen Orange-Pulse-Lack wirkt der schick-schräge Kompaktler gleich noch einmal energischer dem Karosserie-Konformismus der Klassenkonkurrenz entgegen. Um das vorgegebene Ziel zu erreichen, wurden dem Charmebolzen nicht nur ein unverwechselbares Aussehen, sondern überdies auch ein stylisches Cockpit sowie eine Vielzahl an modernen Sicherheits- und Komfortfeatures mit auf den Weg gegeben. Der gefällige Innenraum wirkt der Langeweile erfrischend entgegen. In der „Shine“-Version bleiben kaum Wünsche offen. Da herrschen neben feinem Ledergestühl auch Klavierlackoptik, softe Kunststoffe und Zierelemente vor, welche die Wirkung der Digitalinstrumente unterstreichen. Eine prima Beigabe ist etwa auch die Schublade vor dem Beifahrersitz, dort lässt sich ein Tablet festmachen. Das einfach zu bedienende Infotainmentsystem und viele elektronische Helferlein gereichen dazu, dass man im C 4 ebenso kommod wie sicher unterwegs ist.
Auf den Vordersitzen geht’s verluftig zu, durch die erhöhte Sitzposition hat man das Verkehrsgeschehen souverän im Blick. Auf den Rücksitzen fühlt es sich schon dichter an. Die Beinfreiheit ist okay, überm Scheitel wird es für größere Fondpassagiere infolge der abfallenden Dachlinie indes schon etwas knapp. Was hingegen alle Mitfahrenden zu einem respektvollen Kopfnicken veranlasst, ist das Fahrwerk, das auch auf vom Straßenbauamt vernachlässigten Asphaltpisten einen souveränen Fahrkomfort zu vermitteln weiß. Der Fronttriebler offenbart auf Überlandfahrten eine solide Fahrkultur und Kurvenfestigkeit, allein aus der Lenkung dürfte noch etwas mehr Rückmeldung kommen.
Für den Vorwärtsdrang sorgte im VN-Test der C 4 mit dem 1,5-l-Turbodiesel, der 131 PS Leistung freigibt. Der Selbstzünder ist ein kultivierter Geselle, der gut mit der Automatik harmoniert und auf den vernünftigen Umgang mit der Geschwindigkeit ausgelegt ist. Das garantiert beachtliche Fahrleistungen, großartige Temperamentsausbrüche braucht man sich nicht zu erwarten. Wer auf längeren Distanzen den sanften Gasfuß pflegt, findet richtig Gefallen an den moderaten Trinksitten des Franzosen. Bei unaufgeregter Fahrweise lässt sich dicht an den Normverbrauch herankommen. Eingedenk des 50-Liter-Tanks sind denn auch Reichweiten von locker über 900 Kilometern tatsächlich drin. VN-HGP


Fakten und Daten
Motor/Antrieb 4-Zylinder-Turbodiesel, 131 PS, 300 Nm bei 1750 U/min, Frontantrieb, Achtgang-Automatik
Fahrleistung/Verbrauch 0 – 100 km/h: 10,6 Sek., Spitze: 206 km/h Norm: 4,6 l (121 g CO2/km) Test: 5,1 l
Preis Grundpreis: 31. 200 Euro, Testwagen: 34.120 Euro.