Viele Wege führen zum Ziel

Der größte Autohersteller der Welt setzt auf mehr als nur eine Zukunfts-Technik.
Brüssel Designchef Simon Humphries bringt es auf den Punkt: „Mobilität ist mehr als vier Räder und ein Antrieb.“ Ein Umstand, der im allgemeinen Weltrettungs-Getöse rund um das Automobil derzeit ein wenig untergeht. 71 Prozent der heuer 1,17 Millionen in Europa verkauften Fahrzeuge der beiden Marken sind ohnehin elektrifiziert, was allerdings kaum verwundern darf – werden doch fast alle Modelle zumindest auch, viele sogar ausschließlich mit Hybridantrieb angeboten. Rein elektrisch ist davon rund ein Siebtel, was in etwa auch dem allgemeinen Zulassungsschnitt entspricht.
Dennoch will auch Toyota künftig mehr batterieelektrische Modelle an den Start bringen und zeigte dafür bei seinem jährlich stattfindenen Zukunfts-Forum in Brüssel gleich mehrere Konzepte. Der Urban SUV Concept erinnert ein wenig an den C-HR, ist aber höher und bulliger, das Serienmodell wird noch 2024 präsentiert. Ein Jahr später soll der Sport Crossover Concept auf den Markt kommen, der die flache, zu einem Fließheck auslaufende Silhouette einer Sportlimousine trägt. Noch eher eine fantasievolle Studie als ein marktreifer Pkw ist der etwas klobig gehaltene FT-3e, der vor allem mit optischen Effekten spielt. Trotz des ähnlichen Namenscodes nicht verwechselt werden sollte er mit der ultrakompakten Rennflunder FT-Se, die in absehbarer Zeit und mit vermutlich nur noch wenigen Änderungen als zweisitziger elektrischer Sportwagen ihre Marktreife feiern wird. Ein feines Detail am Rande: Der vollständig fahrbereite Prototyp trägt als erstes Auto statt dem Toyota- nur noch das GR-Logo – eventuell ein Hinweis, dass sich die Sportsparte demnächst als eigene Submarke etabliert.
Nobel-Tochter Lexus will sich weiter darauf konzentrieren, Kundenwünsche möglichst vorwegzunehmen. LF ZC und LF ZL sind elegante Konzepte für batterieelektrische Premiumfahrzeuge, bei denen aber auch das sportliche Fahrerlebnis im Mittelpunkt stehen soll – unter anderem durch die Option von simulierten Schaltstufen samt klassischem Knüppel und Kupplungspedal – und passend eingespieltem, aber angeblich täuschend echtem Motorsound.
Auch E-Fuels im Fokus
Wasserstoff erachtet Toyota nach wie vor als weiteren Weg zur CO2-Neutralität – sowohl für emissionsfrei fahrende schwere Lkw mit Brennstoffzelle als auch für H2-Verbrennungsmotoren, die aktuell bereits im Motorsporteinsatz ihre Praxistests fahren. Letztendlich setzt der Automobil-Riese aber auch auf E-Fuels, die faktisch die einzige Möglichkeit bieten, den Fahrzeugbestand klimaneutral zu betreiben.
Alle, die es lieber etwas erdiger haben, werden eventuell die Neuauflage des Toyota Land Cruiser schätzen: Diese legt das für die Offroader-Gattung zuletzt etwas gar plüschige Äußere ab und kehrt 2024 mit archaischem Look und kantigem Design zu den optischen Wurzeln der Baureihe zurück. Befeuert wird der neue Land Cruiser weiterhin artgerecht – mit einem 2,8-Liter-Vierzylinder-Diesel zu 204 PS und dem büffeligen Drehmoment von 450 Newtonmetern, serienmäßig mit einer Achtgang-Automatik kombiniert.

