Deutsche Bundesliga bekommt grünes Licht – Termin noch offen

06.05.2020 • 16:23 Uhr
Deutsche Bundesliga bekommt grünes Licht - Termin noch offen
AFP

Die deutsche Fußball-Bundesliga darf die derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison mit Geisterspielen fortsetzen. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Videokonferenz am Mittwoch. Ein konkreter Termin für den Neustart steht noch nicht fest.

Es sei wichtig, dem Profisport “insgesamt eine Perspektive zu geben, auch dort geht es um wirtschaftliche Fragen”, hatte der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin wenige Stunden vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den 16 Regierungschefs der Länder angekündigt. “Aber mein Eindruck ist, auch viele Millionen Fans in Deutschland fragen natürlich, wann es dort wieder losgehen kann”, ergänzte Spahn.

“Dem Beginn des Spielbetriebs muss eine zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen”, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwoch. Als möglicher Start für die Geisterspiele wäre somit der 22. Mai – ein genauer Termin wird in der Beschlussvorlage jedoch offen gelassen.

Für die Liga ist eine Fortsetzung der Saison von enormer Bedeutung, weil viele Vereine durch fehlende Einnahmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Bei einer Fortsetzung der Bundesliga wären zumindest die millionenschweren TV-Gelder gesichert. 25 Runden sind in den beiden höchsten deutschen Spielklassen absolviert, die verbleibenden neun sollen nun nachgeholt werden.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte für den schnellen Neustart ein Sicherheits- und Hygiene-Konzept entworfen, das unter anderem die dauerhafte und wiederholte Testung der Profis vorsieht. Die DFL hatte zuletzt mit einer Taskforce das Konzept ausgearbeitet, durch dessen Umsetzung ein sicherer Spielbetrieb während der Pandemie gewährleistet sein soll. In einer ersten Testreihe hatte es bei 1.724 Tests in der 1. und 2. Liga zehn positive Fälle gegeben.

Trotz des jüngsten Skandal-Videos des umgehend suspendierten Hertha-Profis Salomon Kalou und anhaltender Bedenken der Kritiker stehen die Zeichen dafür nicht schlecht. Neben den Länderchefs und der Sportministerkonferenz hegen auch der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Spahn keine Zweifel am nachgebesserten Hygiene-Konzept der DFL.

Hertha-Stürmer Kalou hatte am Montag über Facebook ein Video veröffentlicht, in dem unter anderem zu sehen ist, wie bei seinem Mitspieler Jordan Torunarigha eine Probe für einen Corona-Test genommen wird. Zudem hatte der 34-Jährige Gespräche in der Umkleidekabine unter anderem mit Teamkollege Vedad Ibisevic aufgenommen. Während der Video-Sequenz gab Kalou immer wieder Mitspielern oder Vereinsmitarbeitern die Hand und verstieß damit gegen die von der DFL in ihrem Konzept gemachten Vorgaben. Kalou zeigte sich einsichtig. “Es war ein großer Fehler”, räumte der Ivorer in einem Interview bei Sport1 ein.