Mordversuch an Sender-Security

Tatort Vorarlberg: Im März 2016 verlor ein Türsteher im In-Club Sender nach einer Messerattacke beinahe das Leben.
Lustenau Es war kurz vor der Sperrstunde, als im März 2016 eine Gruppe von Randalierern vor dem Lokal „Sender“ in Lustenau auftauchte. Was in der Folge geschah, trieb Clubbesitzer Veli Fidan das blanke Entsetzen ins Gesicht.
Der Ärger ging von mehreren Besuchern aus, die Einlass in das Lokal verlangten. Und das zu einer Zeit, in der laut dem Clubchef die Türen für weitere Gäste grundsätzlich verschlossen bleiben. „Der Sender zählt zu den Top-Clubs in Österreich. Noch nie hat es in den vergangenen Jahren Ärger gegeben. Und dann das!”, so der Clubchef damals entsetzt. „Ich hielt mich im Inneren des Lokals auf, als ich per Funk über Randale in der Garderobe beim Eingangsbereich informiert wurde.”

Die beiden Securitys verweigerten den Männern den Zutritt – was schwerwiegende Folgen nach sich zog. Laut Mitteilung der Polizei wurde einer der beiden Türsteher zunächst durch einen Schlag auf den Kopf verletzt. Anschließend gingen mehrere der Männer, die laut der Landespolizeidirektion einer „ausländischen Rockergruppierung“ zuzuordnen waren, gegen einen weiteren, 47-jährigen Türsteher vor. Der Mann wurde zunächst mit Fäusten und Füßen von der Bande traktiert, bis er auf dem Boden lag.

Es war dann ein 30-jähriger Randalierer, der ihm anschließend mit einem Messer mehrere Stiche und Schnittverletzungen zufügte. Die Polizei qualifiziert diese Attacke definitiv als „Mordversuch“. Durch eine Notoperation im LKH Feldkirch konnte dem schwer verletzten Opfer das Leben gerettet werden.
Die Tätergruppe flüchtete damals mit mehreren Fahrzeugen vom Tatort. Ein Teil von ihnen kam allerdings nicht weit: Um 4.30 Uhr wurden letztendlich vier Verdächtige in einem Fahrzeug von der alarmierten Sondereinsatzgruppe „Cobra“ beim Zollamt Höchst angehalten und verhaftet.

Zu 13 Jahren Haft verurteilt
Ein 31-jähriger Hells-Angels-Rocker aus der Schweiz wurde schließlich am 14. September 2016 am Landesgericht Feldkirch wegen Mordversuchs zu einer Haftstrafe von 13 Jahren verurteilt. Das Gericht hielt den Angeklagten für schuldig, den 47-jährigen Türsteher mit einem Messer attackiert und schwer verletzt zu haben.

„Es wurde recht heftig mit dem massiven Messer zugestochen. Die neun Zentimeter lange und zweieinhalb Zentimeter breite Klinge drang zehn Zentimeter tief in den Körper des Opfers ein“, schilderte Gerichtsmediziner Walter Rabl den Tathergang. Obwohl der 31-Jährige bis zuletzt seine Unschuld beteuert hatte, fiel die Abstimmung der Geschworenen eindeutig aus.