Plus 9,2 Prozent für private Sozial- und Gesundheitsberufe

Indexanpassung fixiert: Mehr Geld auch für Lehrlinge und Fortbildungen.
Bregenz Hart aber herzlich. So könnten die Verhandlungen im Bereich der privaten Sozial- und Gesundheitsberufe wohl beschrieben werden, zumindest wenn man dem Fazit der Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter lauscht. 9,2 Prozent gibt es künftig mehr auf alle Ist- und Kollektivvertragsgehälter. Um den gleichen Wert werden die Zulagen erhöht. Die Einspringzulage steigt sogar um 15 Prozent, berichtet Arbeitnehmerverhandler Manfred Ganahl, Geschäftsführer der Stiftung Jupident.

Ganhal ist mit dem Ergebnis zufrieden.
Außerdem steigen die Lehrlingsgehälter im Durchschnitt um 28 Prozent. “Das ist notwendig gewesen”, sagt er. Arbeitnehmerverhandler und Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA, Marcel Gilly, pflichtet ihm bei. Äußerst wichtig sei auch, dass es nun mehr Geld für den Fortbildungsbereich gebe. Das Budget für die Arbeitnehmer, das sie binnen zwei Jahre aufbrauchen konnten, lag bislang bei 1160 Euro. “Jetzt wird es um fast ein Drittel auf 1500 Euro angehoben”, sagt Gilly. “Das war eine große Forderung von uns, da die Kurse so viel teurer wurden und es wesentlich war, hier nachzuziehen.”

Die Erhöhung wird vom Land getragen. Schließlich gibt die Landesregierung bei Vorarlbergs Sozialinstitutionen Dienstleistungen in Auftrag und bezahlt diese.
Auf Augenhöhe
Gilly berichtet von fünf Verhandlungsrunden. Sie seien sozialpartnerschaftlich geprägt und auf Augenhöhe gewesen. Außerdem habe es 30 Betriebsversammlungen mit über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegeben, sagt der Gewerkschafter. All das habe zum Ergebnis beigetragen. Dieses könne auch Signalwirkung für andere Verhandlungen haben. Für den Bereich der Sozial- und Gesundheitsberufe sehen die Verhandler im Ergebnis erste wichtige Schritte und eine Grundlage für weitere Gespräche, um die Attraktivität der Branche in Zukunft voranzutreiben.