Jeff Koons schickte Kunst zum Mond
Der amerikanische Künstler stellte bereits zweimal im Kunsthaus Bregenz aus.
Houston (Texas) Jeff Koons verkauft seine Werke immer wieder für Rekordsummen – jetzt ist eine Kreation des US-Star-Künstlers auf dem Mond gelandet. Die 125-teilige Skulpturenserie „Moon Phases“ (übersetzt: Mondphasen) setze in der Nacht zum Samstag an Bord des Landers „Nova-C“ auf der Mondoberfläche auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.
Der 69-Jährige ist unter anderem für seine „Balloon Dog“-Skulpturen bekannt. Im Jahr 2019 erzielte seine Hasenskulptur bei einer Auktion in New York einen Rekordpreis für ein Werk eines lebenden Künstlers: 91,1 Millionen Dollar (rund 84 Millionen Euro).
Die Serie „Moon Phases“ – bestehend aus 125 Mini-Monden aus Edelstahl – stellt verschiedene Phasen des Erdtrabanten dar. Sie haben einen Durchmesser von jeweils rund 2,5 Zentimetern. Das Kunstwerk soll in einem transparenten Kubus auf dem Mond installiert werden, wie die Firma Intuitive Machines und die Online-Galerie Pace Verso vor Beginn der Mission mitteilten. Jeder Mond trägt den Namen einer bedeutenden Persönlichkeit der Menschheitsgeschichte, darunter Aristoteles, David Bowie, Leonardo da Vinci und Gandhi.
„Das Werk beschäftigt sich mit dem globalen Streben der Menschheit über die Erde hinaus ins Universum“, erklärt Koons auf seiner Website das Kunstwerk. Neben den Skulpturen auf dem Mond wird eine größere Version der „Moon Phases“ auf der Erde verbleiben. Es sei eine „große Ehre“, dass sein Kunstwerk Teil der Mondmission sei, schrieb Koons auf Instagram. Ein anderes Kunstwerk liegt bereits seit 1971 im Mondstaub. Damals hinterließen die Besatzungsmitglieder von Apollo 15 eine kleine Aluminiumfigur des belgischen Künstlers Paul Van Hoeydonck sowie eine Gedenktafel für die 14 im Dienst verstorbenen Astronauten und Kosmonauten. Der Lander „Nova-C“ mit dem Spitznamen „Odysseus“ war vor rund einer Woche ins All gestartet. Mit der Ankunft von „Odysseus“ am Mond ist erstmals in der Geschichte der Raumfahrt eine kommerzielle Mondlandung gelungen.
Im Kunsthaus Bregenz hatte Jeff Koons 2001 seine erste Einzelausstellung in Österreich. Es war die umfassendste Werkschau des Künstlers seit 1992: Drei Werkgruppen wurden gezeigt, jedes der drei Stockwerke war einer anderen Periode gewidmet. 2007 waren seine Werke im Rahmen einer Gruppenausstellung zu sehen.