Nenzinger Liebherr-Werk steigert Umsatz um ein Drittel
Wichtigster Absatzmarkt Nordamerika mit hoher Wachstumsdynamik. Alternative Antriebskonzepte am Markt etabliert.
Nenzing Die Bauwirtschaft in Deutschland und Österreich macht derzeit eine schwere Zeit durch, doch das ist nicht überall auf der Welt so. Die Liebherr-Werk Nenzing GmbH konnte jedenfalls im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzniveau von 691,5 Millionen Euro erzielen. Das ist eine Steigerung von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr – ein neuer Rekordwert. Das Umsatzwachstum sei in erster Linie das Ergebnis der Differenzierung in die unterschiedlichen Geschäftsbereiche als auch einer weltweiten Marktdurchdringung. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in der Baubranche. Weltweit wird massiv in Infrastrukturprojekte investiert, z.B. im Bereich der Energieversorgung oder bei großen Bauwerken. Diese Projekte sind langfristig angelegt und unterliegen damit anderen wirtschaftlichen Zyklen.
Starke Dynamik
Die Liebherr-Werk Nenzing GmbH ist am Weltmarkt in drei Geschäftsfeldern tätig: Raupenkrane kommen im Marktsegment „Heben“ zum Einsatz, Hydroseilbagger im Marktsegment „Umschlag“, Ramm- und Bohrgeräte im Marktsegment „Spezialtiefbau“. Insbesondere die Produktlinien Raupenkrane (+56 Prozent) und Spezialtiefbaumaschinen (+39 Prozent) entwickelten sich dynamisch. Deutlich abgeschlagen, aber dennoch mit einem Plus von zwei Prozent sind die Seilbagger
Nordamerika (USA und Kanada) blieb auch im vergangenen Geschäftsjahr für Liebherr Nenzing der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für Baumaschinen. Mit einem Umsatzanteil von rund 45 ´Prozent liegt dieser Markt deutlich vor dem Kernmarkt Europa. Der Auftragseingang lag 2023 zwar unter dem Rekordwert von 2022, jedoch immer noch auf hohem Niveau. Speziell aus der Region Mittlerer Osten seien hohe Wachstumsimpulse zu verzeichnen, informiert die Liebherr Nenzing-Geschäftsleitung.
“Unplugged” nachhaltig
Die elektrische betriebene Produktserie „Unplugged“ hat Liebherr seit Markteinführung 2019 mittlerweile als nachhaltige Kundenlösung erfolgreich etabliert. Mit den sogenannten Zero-Emission-Geräten war Liebherr Pionier in der Baumaschinenbranche. Besonders in Skandinavien, Nordamerika und Kanada gibt es eine hohe Nachfrage am neuesten Gerät der Serie, dem Rammgerät “LRH 100.1 unplugged”. Der Markt wird weiterwachsen: Die bestehenden Vorschriften in immer mehr Ländern und Städten sind ein klares Indiz, dass sich der Markt anpassen muss.
Die Pionierrolle wird auch international beachtet: Für seine Nachhaltigkeitsbestrebungen wurde der Standort in Nenzing zum dritten Mal in Folge mit einer Goldmedaille von EcoVadis ausgezeichnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich Liebherr 2023 sogar noch einmal verbessert und gehört aktuell zu den Top 1 Prozent der Unternehmen in der Branche. EcoVadis ist der weltweit renommierteste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings mit über 75.000 bewerteten Unternehmen.
Stabile Entwicklung 2024
Mit Blick auf 2024 erweisen sich die gesamtwirtschaftliche Lage mit einem weltweit langsameren Wirtschaftswachstum sowie die Preis- und Zinsentwicklung als Herausforderung. Die Schwierigkeiten in der Lieferkette werden auch in den nächsten Monaten mit unterschiedlicher Intensität spürbar sein. Ungeachtet der aktuellen Rahmenbedingungen geht Liebherr Nenzing für das Geschäftsjahr 2024 von einer stabilen Entwicklung aus. “Der aktuelle Auftragsbestand befindet sich auf gutem Niveau und bestätigt diese vorsichtig optimistische Einschätzung”, so die Geschäftsführung von Liebherr Nenzing.
