Mindestens 40 Tote und 100 Verletzte nach Schüssen in Moskau

22.03.2024 • 20:25 Uhr
Mindestens 40 Tote und 100 Verletzte nach Schüssen in Moskau

Moskau In einem Veranstaltungszentrum in der Region Moskau hat es nach Schüssen laut der russichen Nachrichtenagentur TASS mindestens 40 Tote und 100 Verletzte gegeben. Die Agentur veröffentlichte Freitagabend Aufnahmen von einem großen Brand, der in der Crocus City Hall ausgebrochen ist, in der zu dem Zeitpunkt gerade ein Konzert lief. Die Hintergründe des Vorfalls sind unklar. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete zwei bis fünf Angreifer, die die Konzerthalle attackiert hätten.

TASS zufolge sind Sondereinheiten der russischen Nationalgarde am Ort der Schießerei angekommen. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB bestätigte eine Schießerei in der Konzerthalle mit Toten und Verletzten. Es würden “alle notwendigen Maßnahmen” eingeleitet, zitierte Interfax den Dienst.

Das russische Außenministerium nannte die Attacke ein “blutiges terroristisches Attentat”. “Die gesamte Weltgemeinschaft muss dieses verabscheuungswürdige Verbrechen verurteilen”, schrieb Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa Freitagabend auf Telegram. Russlands zentrales Ermittlungskomitee nahm unterdessen ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen Terrorakts auf. Das teilte die Behörde auf Telegram mit.

Der Bürgermeister von Moskau sagte alle Großveranstaltungen am Wochenende ab. TASS zufolge werden die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen und Bahnhöfen der Hauptstadt verstärkt. Der US-Regierung zufolge gibt es gegenwärtig keine Anhaltspunkte dafür, dass die Ukraine in den Angriff verwickelt sei.

Spekulationen über einen möglichen Terroranschlag in Moskau waren seit dem 7. März kursiert. Damals hatte die US-Botschaft eine diesbezügliche Warnung ausgesprochen, die am 8. März unter anderem auch vom österreichischen Außenministerium übernommen worden war. Präsident Wladimir Putin hatte seinerseits am Dienstag “provokative Erklärungen einer Reihe von offiziellen westlichen Strukturen” über einen möglichen Terroranschlag in Russland heftig angeprangert. “All das erinnert an offene Erpressung und die Absicht, Angst zu verbreiten und unsere Gesellschaft zu destabilisieren”, hatte er ausgerechnet vor den Spitzen des für Terrorbekämpfung verantwortlichen Inlandsgeheimdiensts FSB erklärt. (APA)