
So brachte Max Hitzig die Freeride-Krone ins Montafon
21-Jähriger aus St. Gallenkirch holte sich den Titel bei der Freeride World Tour.
Verbier „Ich kann es nicht glauben. Ich war so nervös vor meinem Auftritt. Mir haben die Knie gezittert!“ Kaum einmal war Max Hitzig so emotional, wie nach seinem Run beim Abschlussevent der Freeride World Tour 2024. Es hielt ihn kaum auf beiden Beinen, bis er die Punktewertung präsentiert bekam. Am Ende waren es 94,67 Punkte und Platz zwei hinter dem Kanadier Marcous Goguen. Der 19-Jährige, der mit einem Sieg in Georgien für Aufsehen gesorgt hatte, beeindruckte die Jury mit einem hohen Leftside 360 und einem gewaltigen doppelten Cliffdrop.
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Hitzig hatte als Schlussläufer bei den Ski Herren viel Zeit, seine Konkurrenz zu beobachten, ehe er vom Gipfel des Bec des Rosses (3223 m) startete und den kompletten, im Schnitt 48 Grad steilen 608-Höhenmeter-Nordhang vor sich fand. „Ich hatte vielleicht nicht die beste Linie, aber ich wollte vor allem fun haben“, erzählte er danach. Immerhin ist es nunmehr sechs Jahre her, seitdem das Tourfinale auf diesem Nordhang gefahren werden konnte.

Montafoner mit DSV-Lizenz
Der in Vorarlberg aufgewachsene und mit einem deutschen Pass startende 21-jährige Hitzig wählte schließlich eine technische Einfahrt in den Hang und zeigte dann einen hohen Cliffdrop im Steilhang, einen weiteren hohen Sprung am Hollywood Cliff, einen Rightside 360 und einen letzten hohen Cliffdrop. Seine kreative Linie brachte ihm die nötigen Punkte. Musste der St. Gallenkircher doch zumindest Platz vier belegen, um den WM-Titel zu fixieren. Hitzig verbuchte in dieser Saison zwei Siege, zwei zweite sowie einen dritten Platz und wurde damit souverän als erster deutscher Skifahrer in der FWT-Geschichte Weltmeister.
„Ich habe sehr hart für diesen Erfolg gearbeitet. Das Niveau wird immer höher, und ich weiß, dass es jedes Jahr schwieriger wird, den Titel zu holen, weshalb ich froh bin, ihn dieses Jahr gewonnen zu haben. Ich hatte Angst, den Bec des Rosses vom Gipfel oben zu fahren, aber wenn man im Wettkampfmodus ist, gibt man einfach alles.“

Ex-Weltmeisterin gratulierte
„Ich kann es nicht glauben. Ich hatte oben über Funk gehört, dass Marcus in Führung lag“, berichtete Max Hitzig im Ziel. „Ich wusste, dass ich meinen Run hinunterbringen musste, um den Titel zu gewinnen. Jetzt bin ich einfach nur Glück, dass ich es geschafft habe.“
Glückwünsche für den Montafoner gab es danach von einer ehemaligen Doppel-Weltmeisterin. Nadine Wallner, die 2013 und 2014 bei den Frauen triumphierte, ließ Hitzig via VN Glückwünsche ausrichten. „Ich bin sehr stolz und habe mit ihm mitgefiebert“, sagte die 34-Jährige, die in Klösterle aufgewachsen ist und wie Hitzig für Red Bull unterwegs ist. „Es war echt eine coole Saison, die er hingelegt hat. Ich hoffe, er genießt jetzt noch ,the end of season powderdays‘ im Montafon oder am Arlberg oder wo auch immer. Gratulation jedenfalls für deinen WM-Titel.“ Den letzten WM-Titel im Rahmen der Freeride World Tour hatte Lorraine Huber 2017 nach Vorarlberg geholt. Die inzwischen meist in den USA lebende Lecherin war mit ihrer Familie auf dem Weg in den heimischen Skiort. Die 44-jährige Huber war zudem 2014 Zweite und 2018 Dritte in der Gesamtwertung.
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Eine Liebeserklärung
In der Stunde seines Triumphs vergaß Hitzig nicht auf eine „Liebeserklärung“ an seine Heimat und an die Menschen im Montafon. Hat er doch nie vergessen, wo er aufgewachsen ist und wo er seine ersten Schwünge in den Pulverschnee setzte.
„Ich bin mega-happy im Montafon aufgewachsen zu sein. Es verbindet mich so viel mit dem Tal, mit den Menschen. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum ich heute dastehe. Vielen Dank, dass mich jeder so unterstützt hat auf meinem Weg. Und ich freue mich schon, wenn ich wieder daheim bin. Dann gehen wir alle feiern!“