Deutscher Hotelkonzern übernimmt traditionsreiche Luxus-Herberge in Zürs

Langfristiger Pachtvertrag in trockenen Tüchern. Gründerfamilie bleibt Eigentümerin der Hotel-Immobilie und will am Arlberg investieren.
Lech, Zürs Es ist eine der Top-Adressen am Arlberg. Als 5-Sterne-Superior Haus zieht das Thurnhers Alpenhof in Zürs seit sechs Jahrzehnten vor allem auch internationale Klientel nach Zürs. Jetzt wurden die Weichen für die Zukunft der Luxus-Herberge gestellt und mit der DSR Hotel Holding ein deutscher Konzern an Bord geholt, der langfristig als Pächter am Arlberg einsteigen wird. Thurnhers Alpenhof zählt zu den “Leading Hotels of the World” und will das auch bleiben. “Uns war wichtig, dass wir das Haus in gute Hände übergeben können, dass es in der gleichen Qualität weitergeführt wird”, sagt Beatrice Zarges, die mit ihrer Familie Eigentümerin der Hotel-Immobilie bleiben wird.

Es sei eine Entscheidung im Familienkreis gewesen, sagt die langjährige Gastgeberin, deren Eltern Elfi und Oskar Thurnher das Hotel 1964 eröffnet hatten. Gemeinsam mit ihren Kindern habe sie den Entschluss getroffen, sich aus dem operativen Bereich zurückzuziehen und Hotelbetrieb zu verpachten, so Beatrice Zarges. “Ich habe das lange mit Herz und Seele gemacht. Da fällt so eine Entscheidung auch nicht leicht”. Interessenten habe es mehrere gegeben. Den Zuschlag hat schließlich ein führender deutscher Hotelkonzern erhalten, der das Haus künftig als “A-ROSA Collection Hotel Thurnhers Alpenhof” betreiben wird. Ein Zehn-Jahresvertrag mit Option auf Verlängerung ist unterzeichnet, bis zur Wintersaison 2024/25 wird von den Eigentümern kräftig in die Modernisierung des Hauses investiert.

Zürs kämpft seit Jahren mit dem Verlust von Gästebetten. Reihenweise haben Hotels zugesperrt, in vielen Häusern ist es auch in der Hauptsaison dunkel. Dass jetzt andernorts investiert wird, stößt in der Gemeindestube auf Wohlwollen. Für Zürs sei das jedenfalls gut und wichtig, sagt Bürgermeister Gerhard Lucian.

Im 5-Sterne-Superior Haus laufen die Vorbereitungen für die Renovierungsarbeiten bereits auf Hochtouren. Man werde als Eigentümer der Immobilie einen beträchtlichen Betrag dafür in die Hand nehmen, sagt Zarges. Investiert wird in Haustechnik, Gourmet-Restaurant und in die Zimmer. Das erfolge Hand in Hand mit dem neuen Pächter, der auch bei der Führung des Hauses Unterstützung erfahre. “Natürlich werde ich nicht mehr jeden Tag vor Ort sein. Den ein oder anderen Stammgast möchte ich aber auch weiterhin persönlich begrüßen”, so die langjährige Gastgeberin. Davon gibt es viele. Zwei Drittel seien Stammgäste, ähnlich hoch ist der Anteil internationaler Kunden. Überhaupt sei die aktuelle Saison hervorragend gelaufen.

Zürs habe auch in Zukunft großes Potenzial, ist Hotel-Erbin Beatrice Zarges überzeugt. Deshalb sei ein Verkauf des Hauses für die Familie auch kein Thema gewesen. Vielmehr möchte sie gemeinsam mit ihren Kindern künftig den Fokus verstärkt auf Hotelinvestments richten. “Natürlich interessieren wir uns da auch für Projekte in Zürs und schauen, welche Möglichkeiten sich ergeben”.
