Neuer Name, neue Programmideen

FELDKIRCH Zehn Jahre ist es her, dass die aus Thüringen stammende, heute als Cembalistin, Musikvermittlerin und Musikwissenschaftlerin in Basel lebende Eva-Maria Hamberger in St. Gerold ein „forum alte musik“ mit Konzerten und einem Meisterkurs ins Lieben rief. Im Laufe der Jahre hat sich diese Veranstaltungsreihe im Musikleben des Landes mit einem ausgezeichneten Ruf für stilgerechte Aufführungspraxis etabliert und ist gleichzeitig auch an anderen Konzertplätzen des Landes sesshaft geworden. Das war auch der Grund, warum der veranstaltende Kulturverein mit Hamberger als Obfrau den Namen dieser Einrichtung in Verbindung mit dem Gründungsort St. Gerold den tatsächlichen Gegebenheiten angepasst hat. Die Konzertreihe heißt nun „forum alte musik : vorarlberg“ und präsentiert im Jubiläumsjahr neben vier variablen Hauptkonzerten und drei kleineren Konzert-Ablegern in der Kirche St. Anna von Thüringen auch erneut einen Meisterkurs für Kammermusik.

Diese Lehrveranstaltung findet vom 28. Juli bis 3. August im Kapuzinerkloster Feldkirch statt und ist mit prominenten Dozenten besetzt. Sie steht diesmal unter dem Motto „Mehr als nur Musen – Frauen in der Musik“ und damit einem Thema, das Eva-Maria Hamberger schon seit ihrem Studium beschäftigt. Sie will damit aktiv einen Beitrag leisten zu der ihrer Meinung nach noch immer latenten Benachteiligung von Frauen und Mädchen in der Musik.

Unter diesem Aspekt sollte man laut Hamberger auch das Schaffen von Komponistinnen des Barock oder der Klassik nicht als Kuriosum oder Sensation betrachten, sondern als selbstverständliche und den männlichen Kollegen durchaus ebenbürtige musikalische Leistung. Damit soll dieser Kurs dazu beitragen, die Bedeutung der Frauen speziell in der Alten Musik ins rechte Licht zu rücken.

Bereits diesen Samstag, 27. April, beginnt in der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz das erste von vier Hauptkonzerten des „forums“ und damit auch die neue Idee der „Story Time“, also einer Tradition des Geschichtenerzählens mit musikalischen Beigaben, auf das sich das Ensemble „Syrens“ mit Hilfe seines mittelalterlichen Instrumentariums spezialisiert hat und das sich als roter Faden durch alle vier Veranstaltungen ziehen wird.

Die Konzertreihe endet mit drei Veranstaltungen im November, in denen erstmals beim „forum“ das eigene Orchester „concerto arcus caelestis“ unter der Leitung von Lukas Hamberger in einer Tournee auf Reisen geschickt wird. Es soll mit dem Programm „Armonia & Anima“ mit Orchesterwerken von Vivaldi, Legrenzi und Durante neben zwei Orten in der Schweiz auch die Propsteikirche von St. Gerold bespielen. Fortgeführt wird in der St. Anna-Kirche von Thüringen mit ihrem besonderen Ambiente auch die erstmals vor drei Jahren in Angriff genommene dreiteilige Konzertreihe, wodurch das „forum“ erneut auch zu einem geschätzten Teil des „Blumenegger Sommers“ wird.
JU