Großes Interesse an Kloser-Filialen – Hoffnung für Mitarbeiter

In- und ausländische Bäckereien haben Interesse an den Filialen. Perspektiven für die 47 Mitarbeiter sind gut.
Bregenz Für die 47 Mitarbeiter der Bregenzer Bäckereikette Kloser begann die Woche mit einem Schock: Das Unternehmen meldete Insolvenz an – die Verbindlichkeiten betragen 430.000 Euro, die Aktiva werden mit 111.000 Euro beziffert – und informierte sie und auch die Öffentlichkeit darüber, dass die Firma mit 190-jähriger Tradition nicht mehr weitergeführt wird. Am Donnerstag wurden die Öfen in der Bäckerei ein letztes Mal angeheizt, die Mitarbeiter in den Filialen und im Foodtruck verabschiedeten sich von den Stammkunden. Wie es weitergehen könnte oder soll, erfuhren sie am Freitagvormittag von Masseverwalter Andreas Droop bei einer Betriebsversammlung.

Im Idealfall könnte ein zumindest ein Teil der Mitarbeitenden “fast lückenlos” am bisherigen Arbeitsplatz weiter tätig sein, denn laut Kloser-Geschäftsführer Stefan Botta gibt es eine ganze Reihe von Interessenten für die zehn Bäckereifilialen: “Es haben Firmen aus dem In- und Ausland ihr Interesse angemeldet, die sowohl einzelne Filialen bis zu allen Verkaufsstellen im Paket übernehmen wollen.” Am Foodtruck haben sowohl ein Mitarbeiter als auch Mitbewerber Interesse gezeigt. Der Mitarbeiter müsste allerdings zuerst eine Firma gründen, gibt er zu bedenken. Beim Verkauf bzw. der Übernahme seien natürlich auch Abklärungen mit der Vermieterseite der Lokalitäten zu klären, so Botta im Gespräch mit den VN.
Konkretes Interesse
Ganz konkret klärt derzeit Wolfgang Müller, Eigentümer und Geschäftsführer der Bäckerei Schnell mit Hauptsitz in Feldkirch, die Übernahme der Kloser-Filiale im Lauteracher Bau- und Gartenmarkt Baywa, die wahrscheinlich größte Geschäftsstelle von Kloser. “Die würde gut in unser Filialnetz und zu unserer Geschäftsstrategie passen”, sagt Müller auf VN-Anfrage. Er betont, dass man derzeit erst in Gesprächen darüber sei, vertraglich festgeschrieben ist das deshalb noch nicht. Botta könnte sich das gut vorstellen, er stellt aber klar, dass es der Masseverwalter sei, der die Entscheidungen zu treffen habe, “er sagt im Endeffekt wer und in welchem Umfang den Zuschlag bekommt”. Anwalt Andreas Droop, so mehrere mit der Sache befassten Personen, leiste auf jeden Fall sehr kompetente Arbeit bei der Abwicklung der Insolvenz.
Für die Mitarbeitenden des insolventen Unternehmens gibt es am Dienstag die nächsten Informationen. Marco Agostinelli, Insolvenzrechtsexperte bei der Arbeiterkammer Vorarlberg, wird sie über Möglichkeiten, Rechte und allfällige Pflichten informieren. Anfragen hat es auch schon bezüglich der Arbeitnehmer gegeben, sie sollten, so auch Arbeitsmarktexperten – ziemlich schnell wieder einen Arbeitsplatz bekommen.