Eva Pinkelnig und Co. auf der Kinoleinwand

01.06.2024 • 12:00 Uhr
Siebensekunden
Katharina Schmid und Eva Pinkelnig sind die Protagonisten bei der Doku über Gleichberechtigung im Skispringen. Wavefilm

Ein neuer Dokumentarfilm zeigt die Skispringerinnen auf ihrem Weg zum ersten Skifliegen und gibt private Einblicke.

Schwarzach Es geht um den Traum vom Fliegen. Es geht um Pionierinnen, Mut und Leidenschaft. Und es geht um Gleichberechtigung, um Skispringen und die viel diskutierte Schanzengleichheit. Die Rede ist vom Dokumentarfilm “Siebensekunden”, dem Weg der Sportlerinnen zum historischen ersten Skifliegen und auf die größte Schanze der Welt im norwegischen Vikersund. Filmemacherin Martina Di Lorenzo aus Köln hat die Ausnahmeathletinnen Eva Pinkelnig aus Vorarlberg, Katharina Schmid aus Deutschland und ihre Mitstreiterinnen vier Jahre lang begleitet. Nun sind sie auf der Kinoleinwand zu sehen.

Siebensekunden
Martina Di Lorenzo ist Kamerafrau und hat bei ihrem Regiedebüt beeindruckendes geleistet. Bartel

Die Idee für das Projekt entstand während der Pandemie. “Ich hatte damals viele Jobs verloren”, erzählt Di Lorenzo im VN-Gespräch. Dank einer Künstlerförderung hatte die gebürtige Schweizerin die Möglichkeit bekommen, selbst ein Projekt zu starten. Grundgedanke war das Thema Sichtbarkeit der Frauen. “Als ich mit den Recherchen begonnen habe, bin ich auf haarsträubende Berichte gestoßen”, erinnert sie sich an die Beweggründe zurück, sich mit dem Thema Frauenskispringen näher zu befassen, denn: “Da ist so viel Ungleichheit.”

Siebensekunden
Die Filmemacherin begleitete die Skisprung-Asse auch zu einem Bootsausflug. Di Lorenzo

Mit haarsträubenden Berichten meint die 46-Jährige etwa, dass der ehemalige FIS-Generalsekretär Gian Franco Kasper Ende der 1990er-Jahre einmal gesagt haben soll, dass die Gebärmutter der Skispringerinnen bei der Landung zerreißen könnte. Auch die Frage, warum Frauen im Jahr 2020 nicht Skifliegen durften, beschäftigte sie in sehr. Und so ging sie ein ambitioniertes Projekt an.

Siebensekunden
Eva Pinkelnig schaffte es mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen an die Spitze. Wavefilm

Die Dreharbeiten stemmte die 47-Jährige aufgrund knappen Budgets quasi im Alleingang. “Gezwungenermaßen. Aber ich habe alles organisiert und geschafft. Und das kann mir keiner mehr nehmen.”

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Auch Olympiasieger Toni Innauer stand für ein Interview zur Verfügung. Di Lorenzo

Di Lorenzo war es wichtig, sowohl die sportliche Seite des Skispringens, als auch die emotionale Seite der Protagonistinnen einzufangen. Eva Pinkelnig, Österreichs Sportlerin des Jahres 2023, beschreibt die Filmemacherin “als großartige Person. Ich schätze sehr, dass sie so gerade heraus ist.”

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Zu ihren Lieblingsszenen zählt ein Gespräch zwischen Pinkelnig und der ehemaligen Skispringerin und Sportwissenschaftlerin Eva Ganster. Auch wenn Österreichs Sportlerin des Jahres 2023 und Skisprung-Weltmeisterin Katharina Althaus einen Bootsausflug unternehmen, geht bei Di Lorenzo das Herz auf. “Wann hat man schon einmal zwei Spitzensportlerinnen in einem Boot?”, meint sie.

Siebensekunden
Der Film ist “Siebensekunden” ist bald in Lindau zu sehen.

Mit dem Film sollen auch andere Frauen und Mädchen inspiriert werden, an ihre Träume zu glauben. Am 7. Juni 2024 wird die Doku im Parktheater & Studio Kino Lindau gezeigt. Mit dabei sein wird auch Eva Pinkelnig.

Der Dokumentarfilm “SIEBENSEKUNDEN –Der Traum vom Fliegen” wird am 7. Juni 2024 um 19.30 Uhr im Kino Lindau gezeigt. Karten können über die Internetseite http://www.kino-lindau.de reserviert oder gekauft werden.