Denn Wasser ist Leben und Leben ist Kunst

13.06.2024 • 07:50 Uhr
Wasser.Kraft
Jury, v.l.n.r.: Andreas Neuhauser, Leiter Kommunikation illwerke vkw AG, Susanne Fink, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Kultur, Roland Haas, künstlerischer Leiter des Kunstforums Montafon und Thomas D. Trummer, Direktor des Kunsthaus Bregenz. BI

Enorme Resonanz auf die Ausschreibung des künstlerischen Wettbewerbs zum Thema „Wasserkraft“ durch das Kunstforum Montafon.

SCHRUNS Die Ill entspringt auf dem Ochsenboden in der Silvretta – dem Ort des heutigen Silvretta-Stausees – und mündet erst nach Feldkirch in den Rhein. Sie nährt mit ihrem Wasser das gesamte Vorarlberger Oberland, und nicht nur das: Schon seit Beginn des vorigen Jahrhunderts ist sie mit ihren zahlreichen Zuflüssen die Antriebskraft für Elektrizität vom Montafon über den Walgau bis nach Feldkirch.Im Jahr 1924 wurde der Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Vorarlberger Illwerke GmbH unterzeichnet, eine Gesellschaft, die sich im Laufe von hundert Jahren zum größten und wichtigsten Energieunternehmen Vorarlbergs entwickelte.

Ein Wettbewerb zum Jubiläum

Zum hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2024 hat die illwerke vkw AG das Kunstforum Montafon mit der Ausrichtung eines künstlerischen Wettbewerbes zum Thema „Wasserkraft“ beauftragt. „Nachhaltigkeit, erneuerbare Energiequellen, Elektromobilität, smarte Netztechnologien sind nur einige Schlagworte im Zusammenhang mit Wasserkraft. Wasserkraft ist und bleibt ein spannendes Thema – auch für bildende Künstlerinnen und Künstler“, meint Roland Haas, künstlerischer Leiter des Kunstforums Montafon. Der Wettbewerb, den Roland Haas erstellte, war österreichweit und ohne Alterslimit ausgeschrieben. Das Kunstforum wollte mit herausragenden, aktuellen Werken zeitgenössischer Kunst eine Ausstellung realisieren, die der komplexen Thematik „Wasserkraft“ auf hohem künstlerischem Niveau gerecht wird. „Die Wahl der Techniken und Ausdrucksmittel war den Künstlern und Künstlerinnen freigestellt“, ergänzt Haas, „die gesamte Ausschreibung sollte die Künstler möglichst frei viel Raum für Ideen, Deutungen und Interpretationen geben“.

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Roland Haas, künstlerischer Leiter des Kunstforums Montafon.

Einreichungen aus ganz Österreich

Die Einreichquote zeigte das hohe Interesse der Künstler und Künstlerinnen. Insgesamt 85 Einreichungen kamen anonym in Form von Konzeptionen und Werkbeschreibungen im Kunstforum an. „Die eingereichten Werke und Projekte bestanden aus klassischer Malerei, Zeichnung, Skulptur, Objektkunst, Fotografie, Video und sogar Soundinstallationen. Auffallend waren die vielfältigen Zugänge, die von rein formalen über sehr assoziative, teils humoristische und kritische bis zu biologisch-wissenschaftlichen Umsetzungen reichte“, zeigt sich Roland Haas über die beeindruckende Vielfalt beeindruckt.

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Die Jury bestand aus Susanne Fink aus der Abteilung Kultur vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Andreas Neuhauser, Leiter Kommunikation der illwerke vkw AG, Thomas D. Trummer, dem Direktor des Kunsthauses Bregenz und Roland Haas selbst. Im ersten Durchgang wählte die Jury mittels eines Punktesystems die zwölf Werke unter den Einreichungen aus, die in der kommenden Ausstellung, „WASSER.KRAFT“ im Kunstforum Montafon gezeigt werden. Die ausgewählten zwölf Kunstschaffenden wurden durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Kunstforums gebeten, ihre Konzeptionen auszuführen und ins Kunstforum Montafon zu liefern. „Das mussten wir möglich früh bekanntgeben, denn so manche Einreichung bestand zu dieser Zeit nur aus der Konzeption und musste durch die Künstler und Künstlerinnen erst realisiert werden“, betont Haas.

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Aktuelles Foto des Kunstforums Montafon –  mit der Litz, die derzeit mithilfe von Schmelzwasser ihre Wasserkraft zeigt.

Aus Nummern werden Namen

Mittlerweile sind die Werke eingetroffen und auch im Kunstforum ausgestellt – immer noch streng anonym und nur mit Nummern versehen. Die Jury traf sich in der Ausstellung und vergab in mehreren Durchgängen Punkte, bis die Sieger ermittelt waren. „Das war auch für uns in der Jury sehr spannend, denn obwohl wir natürlich viele Künstler und Künstlerinnen und deren Werke kennen, gab es einige große Überraschungen“, freut sich Roland Haas. Am 14. Juni ist es soweit: Um 19 Uhr werden die zwölf ausgewählten Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und die Preisträger beziehungsweise die Preisträgerinnen bekanntgegeben. Immerhin winken Preisgelder in der Höhe von 14.000 Euro für vier auserkorenen Werke. BI

programm

FREITAG, 14. Juni, 19 Uhr: Vernissage WASSER:KRAFT und Prämierung der Preisträger im Kunstforum Montafon in Schruns

MITTWOCH, 19. Juni, 14 bis 16.30 Uhr: kunstKINDERkunst-Workshop mit H. & F. Rüdisser

DIENSTAG, 25. Juni, 20 Uhr: “Kraftwerk und Landschaft”, Vortrag von Dr. Doris Hallama

SAMSTAG, 29. Juni, 19 Uhr: Ausstellungsführung mit Roland Haas

FREITAG, 20. Juli, 17.30 Uhr: Kammerkonzert mit dem Ensemble “Coloraturen”

FREITAG, 9. August, 19 Uhr: Finissage und Katalogpräsentation