Polizist erschoss Hund nach Beißattacke: Das sagen die Besitzer

Vorfall in Dornbirn mit Schäferhund wird zum Fall für die Justiz. Nicht nur die Stadtpolizei, sondern auch die Gegenseite kündigt Strafanzeige an.
Dornbirn Am Sonntagabend wurde während einer Amtshandlung in Dornbirn ein Stadtpolizist von einem Schäferhund attackiert und durch einen Biss schwer verletzt (die VN berichteten). Ein weiterer Beamter reagierte und erschoss den Hund.
“Polizei Hunde Mörder”
Nachdem der Vorfall öffentlich geworden war, meldete sich das Besitzer-Paar des Schäferhundes bei den VN zu Wort. Nicht nur telefonisch, sondern auch mit einer bebilderten SMS. Auf der Mitteilung waren der betreffende Schäferhund, Patronenhülsen der Schusswaffe der Polizei und – unter anderem – die Bemerkung: „Polizei Hunde Mörder“ zu sehen.

Am Telefon brüskierte sich die Besitzerin über das „aggressive Verhalten der Polizei“. Sie hätte nach dem Anlegen der Handschellen blaue Flecken davongetragen. Ihr Mann ergänzte, dass sie eine Rechtsanwaltskanzlei konsultiert hätten und Strafanzeige gegen die Polizei erstatten würden.
Keine Festnahme
Laut Ralf Hämmerle, Sprecher der Stadt Dornbirn, sei es bei der Amtshandlung durch die Stadtpolizei zu keiner Festnahme gekommen. Die Beamten seien zum Vorfallsort gerufen worden, nachdem man sie telefonisch über eine Auseinandersetzung informiert habe. Demnach hätte das betreffende Paar wegen „Lärmstörung durch Kinder“ einen Streit mit Nachbarn angezettelt. Vor Ort hätten die Leute “nicht mit sich reden lassen”. Plötzlich sei der Schäferhund aus einem angrenzenden Zimmer gelaufen und hätte sich am Oberschenkel des Beamten festgebissen, während die Besitzer des Tieres dabei tatenlos zugesehen hätten. Nicht aber ein Kollege des Polizisten.
Zwei Anzeigen
Dem Vernehmen nach wird die Stadtpolizei die Hundebesitzer wegen Paragraf 2 des Strafgesetzbuches (Unterlassung der Hilfeleistung und Imstichlassen eines Verletzten) sowie wegen des Paragrafen 82 des Sicherheitspolizeigesetzes (aggressives Verhalten gegenüber einem Organ der öffentlichen Aufsicht) zur Anzeige bringen.
Zweiter Vorfall
Übrigens kam es noch in derselben Nacht zu einer weiteren Auseinandersetzung des Paares mit ihren Nachbarn. Diesmal rückte jedoch nicht die Stadtpolizei, sondern die Bundespolizei an. Ob es diesmal zu einer Festnahme kam, wurde nicht bekannt gegeben.