Zerstörte Kunst neu gestaltet: So sehen die neuen KUB Billboards aus

Nach einem zweiten Anschlag auf die Plakatwände des Kunsthaus Bregenz wurde Anne Imhof mit der Neugestaltung beauftragt.
Bregenz In der Nacht auf den 17. August 2024 wurden erneut die Plakatwände des Kunsthaus Bregenz (KUB) an der Bregenzer Seestraße mutwillig zerstört. Die sechs Plakatflächen, die die aktuelle Ausstellung „Wish You Were Gay“ der namhaften deutschen Künstlerin Anne Imhof in den öffentlichen Raum erweitern, waren bereits im Juli Ziel einer ähnlichen Attacke. Beide Male wurde das Wort „gay“ herausgeschnitten, was als homophober Angriff gewertet wird.

Nach der ersten Zerstörung am 23. Juli reagierte das KUB schnell und ließ die beschädigten Plakate ersetzen. Diesmal wurde zunächst auf eine sofortige Erneuerung verzichtet. Anne Imhof wurde jedoch umgehend informiert und entwarf ein leicht verändertes Sujet. Die neuen Plakate sind bereits in Produktion und werden voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche montiert.

KUB-Direktor Thomas D. Trummer zeigte sich erschüttert über die wiederholten Zerstörungen und verurteilte den Vandalismus als „inakzeptabel und entsetzlich“. Bereits nach dem ersten Vorfall sprach die Landeshauptstadt Bregenz von einem homophoben Gewaltakt”. Bürgermeister Michael Ritsch, der die Beschädigungen am Morgen des 23. Juli entdeckt hatte, betonte die Bedeutung von Vielfalt und Toleranz in der Stadt Bregenz: “Solche Akte von Vandalismus und Hasskriminalität greifen nicht nur die Freiheit der Kunst an, sondern auch die Werte einer offenen und toleranten Gesellschaft”.

Auch Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink verurteilte den Anschlag aufs Schärfste: „Die Zerstörung von Kunstwerken ist nicht nur ein Angriff auf die Schaffenskraft und Ausdrucksfreiheit der Künstlerinnen und Künstler, sondern auch auf unsere kulturelle Vielfalt und die Werte unserer Gesellschaft“.

Die betroffenen Plakatflächen, die seit 1997 fester Bestandteil des KUB-Programms sind, wurden bereits von zahlreichen namhaften Künstlern wie Jenny Holzer, Jeff Koons, Miriam Cahn, Gilbert & George und VALIE EXPORT gestaltet. Die aktuelle Ausstellung von Anne Imhof ist noch bis 22. September im Kunsthaus Bregenz zu sehen. Trotz aller Bemühungen der Polizei konnten bisher keine Täter ermittelt werden.

Das KUB verurteilt jede Form von Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTQIA2S+ und betont, dass Toleranz und Respekt im Vordergrund stehen sollten und nicht feige Aggression und Vandalismus.