Mit den Vorarlberger Florianijünger auf dem Weg nach Niederösterreich: “Wir wissen, was das für ein Elend ist”

70 Vorarlberger Feuerwehrfrauen und -männer sind unterwegs nach Niederösterreich, um ihre Kameradinnen und Kameraden im Hochwassergebiet abzulösen. Die VN dürfen sie auf ihrem Weg begleiten und aus erster Hand über ihren selbstlosen Einsatz berichten.
Matthias Rauch auf dem Weg nach Niederösterreich & Mirijam Haller
Schwarzach Das Hochwasser in Niederösterreich und Wien hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, und erst jetzt, da das Wasser langsam zurückgeht, wird das wahre Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Tausende Menschen haben ihre Häuser, Habseligkeiten und Existenzgrundlagen verloren.
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Am Mittwochmittag machte sich die Ablöse für die Vorarlberger Feuerwehrleute im Katastropheneinsatz auf den Weg nach Tulln, um im Krisengebiet zu helfen. Ein Reisebus mit über 70 Florianijünger machte sich am späten Mittag von Feldkirch aus auf den Weg. Über München und Salzburg geht es nach Tulln, wo sie im Laufe der Nacht ankommen werden.



Bereits jetzt ist klar, dass die Ablösung der ersten Einsatzkräfte, die sich am Montag auf den Weg machten, fließend erfolgen wird. “Da wird es mit höchster Wahrscheinlichkeit so sein, dass diese Leute zu einem großen Teil über Nacht schon in den Einsatz kommen”, bestätigt Einsatzleiter und Feldkircher Bezirksfeuerwehrinspektor Wolfgang Huber.

“Es ist mein erster Einsatz so weit von Vorarlberg”, erklärt Herber Scherer aus Göfis. Er ist seit 37 Jahren bei der Feuerwehr Göfis, sein Kamerad Gebhard Künzle bereits seit 45 Jahren. Zuletzt halfen sie in Hörbranz, nun eben in Tulln. “Wir wissen, was das für ein Elend ist”, betont Künzle. Göfis selbst war seit 1999 zweimal von Hochwasser betroffen.

Sie und ihre Kollegen müssen nun ebenfalls mit einer Einsatzdauer von 48 Stunden und mehr rechnen. Die Stimmung im Bus ist dennoch entspannt und von Motivation geprägt. In einer eigens eingerichteten WhatsApp-Gruppe bleiben die Helfer in Kontakt und tauschen sich über die neuesten Entwicklungen aus. Huber betont, dass es vor allem erfahrene Feuerwehrleute sind, die bereits mit den Geräten und Anforderungen in solchen Situationen vertraut sind. Scherers und Künzles Erwartung: “Helfen zu können, dass die Leute wieder in ihre Häuser zurückkehren können.”


“Vorarlberg hilft”: Betroffene mit Spende unterstützen
Um den Betroffenen in den Hochwassergebieten in dieser schwierigen Zeit rasch zu unterstützen, ist auch die Spendenaktion „Vorarlberg hilft“ voll angelaufen. Die Vorarlberger Nachrichten, die Caritas und das Rote Kreuz, Land Vorarlberg und Gemeindeverband rufen gemeinsam zur Solidarität auf. „Wenn das Hochwasser nun langsam abfließt, tritt erst das riesige Ausmaß der Schäden zutage, die diese Katastrophe verursacht hat. Tausende Menschen haben ihre Häuser und ihr Hab und Gut verloren. Vieles muss ersetzt werden, bevor Versicherungen und öffentliche Stellen Auszahlungen leisten. In diesem Übergang leistet die Caritas vor Ort eine erste unbürokratische finanzielle Hilfe zur Überbrückung“, sagt Caritasdirektor Walter Schmolly.

Um den Menschen vor Ort möglichst schnell zu helfen, hat die Caritas ein Netzwerk an Akuthilfe-Anlaufstellen aufgebaut. In diesen Sprechstunden werden Betroffene mit finanziellen Mitteln und Lebensmittelgutscheinen unterstützt.
So können Sie Spenden
https://www.vorarlberghilft.at/
So können Sie helfen:
Spendenkonto Caritas: AT32 3742 2000 0004 0006
Verwendungszweck: “Vorarlberg hilft”
Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at
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Spendenkonto Österreichisches Rotes Kreuz:
Landesverband Vorarlberg
IBAN: AT84 3742 2000 0014 3248
Verwendungszweck: Inlandshilfe